Do, 07.03.2024 16:00

Bön-Priester des Tibetischen Grenzgebiets

Der Sozialanthropologe Charles Ramble stellt bei einer ISA – International Guest Lecture an der ÖAW seine Fallstudien zu einer aussterbenden rituellen Tradition in Nepal und Sichuan vor.

Charles Ramble © École Pratique des Hautes Études/www.crcao.fr

Die Könige von Mustang in Nepal sind als gläubige Anhänger der Sakyapa-Schule des Buddhismus bekannt. Weniger bekannt ist, dass ihr Clangott eine Bönpo-Gottheit war und dass sie fünf Jahrhunderte lang eine Familie von Bönpo-Geistlichen unterhielten, die die häuslichen und Gemeinschaftsrituale durchführten. Bön war, bevor der Buddhismus in Tibet Staatsreligion geworden ist, die vorherrschende Religion dieser Region.

Der Sozialanthropologe Charles Ramble hat die spezielle Tradition rund um die Bönpo-Gottheit der Könige von Mustang untersucht. Er ist Studiendirektor an der Sektion Geschichte und Philologie der École Pratique des Hautes Études, Paris, und Direktor des Forschungsteams Tibetische Studien am Forschungszentrum für ostasiatische Zivilisationen Ostasiens (CRCAO).  Auf Einladung des Instituts für Sozialanthropologie der ÖAW präsentiert er bei einer ISA – International Guest Lecture mit dem Titel "Bon Priests of the Tibetan Borderlands: Case Studies in a Vanishing Ritual Tradition from Nepal and Sichuan" seine Erkenntnisse. Er erläutert, wie er die verschwundene Familie von Bönpo-Geistlichen und deren religiöse Dienste rekonstruieren konnte. Unter anderen Quellen war dabei die königliche Bibliothek besonders aufschlussreich. Darüber hinaus vergleicht Charles Ramble die Situation in Mustang mit einem weiteren Zweig der Bön-Religion, die am östlichen Rand des Tibetischen Plateaus beheimatet ist und ebenfalls ein reiches literarisches Erbe hinterlassen hat.

Einladung

 

Informationen

 

Termin:
7. März 2024, 16:00 Uhr

Ort: 
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Postsparkasse, 3. Stock, Seminarraum 3A.1
Georg-Coch-Platz 2
1010 Wien

Kontakt:
Dr. Marieke Brandt
Institut für Sozialanthropologie der ÖAW