Collection of Ephesian Literature. Sources to Understand Sites

Publikationen zu den Forschungen in Ephesos

Die lange Forschungsgeschichte der antiken Stadt Ephesos wird von einer Vielzahl an Publikationen begleitet. Die frühesten Ansichten und Eindrücke der Stadt wurden von Reisenden im 17. und 18. Jahrhundert festgehalten, später erweitert durch die archäologischen Tätigkeiten der Briten; die britischen Ausgrabungen in Ephesos wurden 1877 und 1890 vom Ausgräber J. T. Wood publiziert. Die österreichischen Grabungen in Ephesos begannen 1895, und nur wenige Jahre nach Beginn wurde die Reihe »Forschungen in Ephesos« von O. Benndorf gegründet, um die ausgegrabenen Monumente der Öffentlichkeit zu präsentieren. Seitdem werden die abschließenden Publikationen österreichischer Forschungen in Ephesos traditionell in dieser Reihe (FiE), manchmal auch in den Sonderschriften des ÖAI (SoSchrÖAI) publiziert, wobei Zwischenberichte regelmäßig in den Jahresheften (ÖJh) oder den Jahresberichten des ÖAI erscheinen.

Diese langjährige und ambitionierte Publikationstätigkeit zu Ephesos birgt jedoch auch Probleme: Die ältere (noch immer relevante) Literatur ist mitunter nicht mehr zugänglich, nicht alle Bücher können – trotz umfassenden Schriftentausches – in allen Bibliotheken vorhanden sein. Die Publikationen sind, da vornehmlich an ein Fachpublikum gerichtet, zumeist in sehr komplexem Deutsch verfasst und daher nur mit entsprechenden Sprachkenntnissen rezipierbar. Zusätzlich wurden die Bezeichnungen für einzelne Monumente über die Jahre mehrfach geändert oder auch nicht einheitlich verwendet, weshalb sich ein Überblick über die Toponyme der Stadt schwierig gestaltet. Zudem werden bibliografische Recherchen durch eine Fülle an populärwissenschaftlichen Publikationen zu Ephesos verunklärt.

Open Access

Mit der digitalen Bibliothek CELSUS (Collection of Ephesian Literature. Sources on Uncovered Sites) hat sich das ÖAI zum Ziel gesetzt, sämtliche Publikationen unter österreichischer Beteiligung, die Ephesos betreffen, in Form von Open Access online zur Verfügung zu stellen. Damit soll der Zugang zur archäologischen Grundlagenforschung verbessert und die einzelnen Datensätze sollen durch optimierte Suchoptionen leichter auffindbar gemacht werden. Die digitale Bibliothek kann an beliebigen Orten abgerufen und verwendet werden, sodass es möglich sein wird, sie auch im Grabungsalltag zu konsultieren. Das Projekt CESLUS wird in Teilen dreisprachig geführt, um sowohl die Originalsprache der Publikationen zu berücksichtigen als auch die englisch- und türkischsprachige wissenschaftliche Community teilhaben zu lassen.

Digitalisierungsprozess

Diverse Tools sind in Vorbereitung, damit die in den Publikationen enthaltenen reichen Datensätze im modernen Forschungsalltag genutzt werden können. Dies beinhaltet die Bereitstellung der Publikationen in unterschiedlichen Formaten (PDF, XML, …), die eindeutige Formulierung des Copyright, die Nutzung von Persistent Identifiers (DOI, URN, …) und die Beachtung der FAIR-Prinzipien (Findability, Accessibility, Interoperability, Reusability).

Die Digitalisierung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Propylaeum Fachinformationsdienst Altertumswissenschaften, wo bereits viele archäologische Publikationen als Open Access aufbereitet worden sind. Eingebettet in ein größeres archäologisches Wissensnetzwerk sind die ÖAI-Daten leichter auffindbar und erhöhen somit auch die Sichtbarkeit der österreichischen Forschung.

Die Digitalisierung beinhaltet das Scannen der Bücher, die Erstellung von Optical Character Recognition (OCR) sowie die Langzeitarchivierung der Digitalisate unter Berücksichtigung allgemeiner Standards des Semantic Web (CIDOC-CRM) und Empfehlungen archäologischer Archive (z. B. IKARUS, ADS, …). Die Publikationen können sowohl im Browser interaktiv gelesen und mit anderen Datensätzen verlinkt als auch als PDF heruntergeladen werden. Über eine Open Archives Initiative (OAI)-Schnittstelle ist es zudem möglich, die Daten, einschließlich der Metadaten, in unterschiedlichen Formaten herunterzuladen. Dies eröffnet viele Möglichkeiten zur statistischen und computerbasierten Auswertung von Forschungsdaten.

Bibliografie

Eine Bibliografie mit allen Publikationen unter österreichischer Beteiligung zu Ephesos ist über Zotero öffentlich zugänglich, eine eigene CELSUS-Plattform ist in Vorbereitung. Die laufend aktualisierte Bibliografie kann nicht nur eingesehen, sondern auch heruntergeladen und über den BibTex-Export in alle gängigen Literaturverwaltungsprogramme (z.B. Citavi, Endnote) importiert werden. Bereits online verfügbare Publikationen sind in der Bibliografie mit Link oder DOI gekennzeichnet und können über einen Doppelklick eingesehen werden.

 

Projektleitung

Sabine Ladstätter

Kooperationen

Laufzeit

seit 2017

Finanzierung

ÖAI

 

Bibliografie Ephesos

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