09.04.2019

Zwischen Neutralität und Wertbezug

Wie kann die Technikfolgenabschätzung wissenschaftlich und neutral bleiben und gleichzeitig ihre Wertebasis aufrecht erhalten, wenn sich demokratische Systeme verändern? Diese Fragen beantworten ExpertInnen im neuen TATuP-Journal sehr unterschiedlich.

Graphik: Tobias Wantzen/TATuP

Kein Entwicklungsprozess ist zur Gänze neutral. Werte gibt es auch in Wissenschaft und Technik. Besonders deutlich wird das, wenn sich gesellschaftliche Normen ändern und wir aufgefordert sind, Position zu beziehen.

Die Technikfolgenabschätzung soll die aktuelle Technikentwicklung möglichst wertneutral beurteilen. Politik und Gesellschaft sind aber im Wandel, neue Herausforderungen erfordern globaleres Handeln. Hinzu kommt die schwierige Aufgabe, auf Fakten und Forschung beruhende Erkenntnisse abseits von Fake News an die Öffentlichkeit zu vermitteln. Diese Entwicklungen haben nun eine Debatte in der TA-Community angefacht.

Wohin führt der Weg?

Helge Torgersen vom ITA, der die aktuelle Ausgabe gemeinsam mit Linda Nierling (ITAS/KIT) herausgegeben hat, meint dazu: „Selbstverständlich sind Normen und Werte wie demokratische Grundrechte und soziale Verträglichkeit für die TA maßgeblich. Das heißt aber nicht, dass TA Partei ergreifen soll.“

Dieser vorsichtige Ansatz von Torgersen wird nicht von allen geteilt: Unter dem Titel „Normativität in der Technikfolgenabschätzung“ präsentiert die soeben erschienene TATuP-Ausgabe dazu die durchaus kontroversen Standpunkte internationaler ExpertInnen wie Regine Kollek, Armin Grunwald oder Pierre Delvenne.

Von: Denise Riedlinger

 

Das vollständige Heft gibt es als PDF hier zum Download:

Normativität in der Technikfolgenabschätzung“ – TATuP, Ausgabe 1/2019