11.10.2021

"Wir müssen ELGA reflektiert weiterentwickeln"

Durch elektronische Gesundheitsakten sind in Österreich 96 Prozent aller Versicherten "gläserne" Patient*innen. Tanja Sinozic vom ITA plädiert dafür, Risiken und Folgen dieser neuen Entwicklung umfassend zu bewerten.

Foto: Rawbixel / Unsplash

Es gibt zahlreiche positive Beispiele für Innovationen bei Patient*innendaten im Gesundheitswesen. Dazu gehören die computergestützte Verwaltung in Arztpraxen, elektronische Patient*innenausweise und der digitale Austausch von Diagnoseberichten und Bildern, die oft zu reibungsloseren Arbeitsabläufen und Serviceleistungen beigetragen haben.

Die kontinuierliche Erweiterung von gespeicherten Daten, der ermöglichten Funktionen und der geschaffenen Verbindungen wirft jedoch einige entscheidende Fragen auf: Wie werden die Daten genutzt? Wer hat Zugriff? Welche Risiken birgt die Erweiterung des Systems um neue Funktionen, wie z.B. die Erfassung von Impfungen?

In ihrem ITA-Dossier zum Thema ELGA zeigt ITA-Forscherin Tanja Sinozic die Notwendigkeit auf, technische Systeme an neue Herausforderungen anzupassen: „Es geht darum, Systeme so weiterzuentwicken, dass sie nicht nur sicher sind, sondern auch gesellschaftliche Bedürfnisse wie den freien Willen, die Privatsphäre und die Autonomie bei der Speicherung und dem Abruf von digitalisierten Patienteninformationen berücksichtigen.