17.06.2019

globalTA ist da

Wie geht man mit Technik sozial verträglich um? Das neue Netzwerk globalTA ermöglicht erstmals den Austausch von TA-Organisationen weltweit, und zählt bereit Mitglieder aus Australien, Europa, Amerika und Asien.

globalTA zählt bereits 21 TA-Einrichtungen aus 19 Ländern zu seinen Mitgliedern. (Graphik: Google Maps)

Eine neue weltweite Initiative ermöglicht seit Mai 2019 den Austausch zwischen TA-Organisationen auf der ganzen Welt. ITA-Leiter Michael Nentwich sieht in der Gründung einen Meilenstein: „Erstmals ist es möglich, dass sich ExpertInnen aus der Technikfolgenabschätzung auf globaler Ebene austauschen und vernetzen. Wir freuen uns, Gründungsmitglied dieser Initiative zu sein, die maßgeblich durch den Einsatz unsere Partner am ITAS in Deutschland in Kooperation mit dem Fraunhofer ISI sowie dem niederländischen Rathenau Institut ins Leben gerufen wurde.“

Unabhängigkeit, Informationsaustausch und Training

Ziel der Organisation wird es sein, noch stärker für die Betrachtung der gesellschaftlichen Folgen neuer Technologien einzutreten. Technikfolgenabschätzung, also die Erforschung der Folgen von Technik nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für die Zivilgesellschaft und die Umwelt, ist keine Selbstverständlichkeit, betont Nentwich: „Bei der technischen Entwicklung auch auf das Wohl der Menschen zu achten, ist ein Gedanke, der eng mit einem Demokratiebewusstsein und dem Prinzip der Mitsprache verbunden ist. Bei globalTA sind bereits jetzt auch Länder Mitglied, in denen eher hierarchische Strukturen herrschen. Ein Ziel ist daher auch, immer wieder dafür zu plädieren, auch den Rat unabhängiger Experten und Expertinnen in die nationale Forschungspolitik einzubeziehen.“

„Wir wollen Risikoanalyse und Folgenforschung in die Politik bringen. Wir können uns auch vorstellen, innerhalb des Netzwerks lokale Einrichtungen zu trainieren: Wie macht man Technikfolgenabschätzung? Was gibt es für Erfahrungen in Ländern, wo sie schon seit Jahrzehnten betrieben wird? Es geht jedenfalls um die grundsätzliche Frage: Wie geht man mit Technik sozial verträglich um.“

Bereits Russland, Australien und Mexiko dabei

Seit Mai darf sich das Netzwerk bereits über 21 Mitglieder freuen, darunter Einrichtungen aus Russland, Australien oder Mexiko. Während das parlamentarische TA-Netzwerk EPTA die Arbeit für Parlamente im Fokus hat steht globalTA auch Institutionen offen, die nicht unmittelbar mit Parlamenten zusammenarbeiten, wie z.B. Think Tanks oder Universitäten. Offiziell wird globalTA auf der nächsten internationalen TA-Konferenz, die von 4. bis 6. November 2019 in Bratislava stattfindet, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Von: Denise Riedlinger