27.03.2023

Chancen und Risiken im Umgang mit KI in der Arbeitswelt

Künstliche Intelligenz beeinflusst unsere Arbeitswelt immer stärker. Von der Smart Factory bis zur Verwaltung, KI-basierte Technologien bestimmen heute menschliche Entscheidungen mit. Ein neues ITA-Projekt fragt, welche Herausforderungen es dabei gibt und wie KI-basierte Automatisierungsformen einen konstruktiven Beitrag leisten können.

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) ist mit vielen Erwartungen verknüpft und hat enorme Effekte auf die Arbeitswelt. KI soll nicht nur zu mehr Effizienz führen, sie soll auch verstärkt menschliches Wissen ergänzen und verändert die Wissensarbeit, also jenen Arbeitsbereich, der komplexe Bereiche aufbereitet und so neues Wissen erzeugt.

KI erfordert neue Expertise

„Wissensarbeit umfasst Problemlösungskompetenzen und erfordert die Kombination zwischen bestehendem Erfahrungswissen und neuem Wissen in der Praxis. KI kann hier einen konstruktiven Beitrag leisten, sei es im IT-Bereich, in Bildung, Medizin oder im Journalismus“, erklärt Projektleiter Stefan Strauß vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der ÖAW.

„Um diesen Mehrwert in der Arbeitspraxis tatsächlich konstruktiv auszuschöpfen braucht es aber auch kritische Technikkompetenz in Betrieben im Umgang mit KI-basierten Technologien“, betont er. Denn auch unser Wissen über die Technologie beeinflusst ihren praktischen Nutzen: „Wenn wir die Funktionsweisen, Möglichkeiten und Grenzen der Technologien, mit denen wir arbeiten, nicht ausreichend kennen laufen wir in Gefahr, ihnen „blind“ zu vertrauen.“ Technische Komplexität und Intransparenz könnten dazu führen, dass Menschen nicht mehr in der Lage sind, Abläufe und Entscheidungsprozesse zu verstehen und richtig zu interpretieren, so Strauß.

Expert:innen fordern mehr Transparenz

Das vom Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 der österreichischen Arbeiterkammer geförderte Forschungsprojekt untersucht daher, wie sich Arbeitspraktiken der Wissensarbeit verändern und erarbeitet Lösungsansätze zur Stärkung von kritischer Technikkompetenz zum verantwortungsvollen Einsatz KI-basierter Technologien (Critical AI Literacy).

Im Rahmen eines Workshops diskutierten am 21. März Expert:Innen aus dem Bereich Arbeit und Technik über die damit einher gehenden Herausforderungen. Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass die oft schleichende Einführung von KI-basierten Technologien die Bewertung über ihre Chancen und Risiken in Betrieben erschwert. Um den Diskurs zu versachlichen brauche es daher sowohl für Entscheidungsträger:Innen als auch für Arbeitnehmer:Innen mehr Wissen über realen Nutzen und Grenzen solcher Technologien.

Link

ITA-Projektseite CAIL - Critical AI Literacy – Kritische Technikkompetenz für konstruktiven Umgang mit KI-basierter Technologie in Betrieben