11.05.2021

"Big Tech profitiert von Fake-News"

Opening-Keynote der NTA9-TA21: Philip Howard wirft den großen Tech-Firmen vor, den Aufbau und die Verbreitung von Fehlinformationskampagnen durch Junk-News-Dienste und soziale Medien zu unterstützen.

Screenshot: ITA

"Wir sind weit über die Selbstregulierung hinaus. Fehlinformationen zu kennzeichnen ist ein Anfang, aber wir müssen in kritischen Journalismus investieren und diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die die technische Infrastruktur für die Konstruktion von Fake News bereitstellen", sagt Howard, Professor für Internetstudien am Oxford Internet Institute und Autor des Buches "Lie Machines: How to Save Democracy from Troll Armies, Deceitful Robots, Junk News Operations, and Political Operatives".

Junk-News und Nationalismus sind eng verbunden

In seiner Keynote auf der Konferenz "Digital, direkt, demokratisch?", die vom Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften organisiert wurde, sprach Howard auch über rechte Gruppen und nationalistische Politiker*innen, die Fehlinformationen nutzen, um ihre Agenda zu stärken: "Politiker*innen bedienen sich der Dienste von Unternehmen und Junk-News-Diensten genauso wie Lobbying-Gruppen. Es wird für die Öffentlichkeit immer schwieriger, zwischen echtem Journalismus und Fake News zu unterscheiden. Unabhängiger Journalismus ist ein wichtiger Bestandteil, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Wir müssen öffentliche Investitionen tätigen und den kritischen Journalismus weltweit stärken."

 Die Konferenz NTA9-TA21 läuft bis zum 12. Mai, weitere Keynote-Speaker sind Julian Nida-Rümelin, Gerda Falkner und Moritz Leuenberger. Das vollständige Programm und die Links zu den Keynotes finden Sie hier.