Getrennte Welten oder hybride Innovationsräume? Wissenskulturen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft
Das Verhältnis von Wissenschaft und Wirtschaft wird nicht erst aufgrund der jüngsten politischen Veränderungen in Österreich kontrovers diskutiert. Einerseits wird der vermeintlich immer stärkere Einfluss wirtschaftlicher Logiken auf die Wissensproduktion kritisiert (Stichwort: academic capitalism). Andererseits ist die Übersetzung akademischen Wissens in wirtschaftliche Zusammenhänge ein zentrales Thema des aktuellen Innovationsdiskurses.
Es überrascht daher, wie wenig sich die internationale Wissenschafts- und Technikforschung bisher empirisch damit beschäftigt hat, wie Kulturen und Praxen der Wissensproduktion zugleich von wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Logiken strukturiert sind. Entsprechende Untersuchungen gehen oft davon aus, das die Differenzierungen in den jeweiligen Kulturen weitgehend bestehen bleiben, auch wenn politische Initiativen immer stärker versuchen, diese aufzuweichen.
Der Vortrag gibt einen Einblick in die Ziele, die ForscherInnen in hybriden Räumen wie biotech-startups zu verwirklichen suchen und zeigt, wie verschiedene wissenschaftliche und wirtschaftliche Logiken das Handeln in diesen Kontexten strukturieren.
Dr. Maximilian Fochler ist APART-Stipendiat der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Wien. Der Titel seines Apart-Projekts lautet „Living and Working in the Hothouses of Innovation”.