Im Westen wird der Krieg im Jemen vielfach beeinflusst von iranisch-saudischen Spannungen beziehungsweise den Differenzen zwischen Schiiten und Sunniten wahrgenommen. Wie aber sehen die lokalen Stämme den seit 2004 wieder aufgebrochenen Huthi-Konflikt in der Sa´dah-Provinz? Und welche Rolle spielen noch schwelende Konflike aus der Zeit des jemenitischen Bürgerkriegs in den 1960er Jahren?
Marieke Brandt, Sozialanthropologin und Jemenexpertin am ÖAW-Institut für Sozialanthropologie (ISA), hat bei ihrer Forschungsarbeit zur jemenitischen Politik die Perspektive der Stämme untersucht. Beim ISA Research Forum stellt sie ihre neue Monografie "Tribes and Politics in Yemen: A History oft he Houthi Conflict" vor und berichtet über die Schwierigkeiten, auf die sie im Zuge ihrer Forschungen im Jemen stieß.