SWAVES (STEREO/WAVES) beobachtet dem Namen entsprechend Plasma- und Radiowellen, deren Quellgebiete in der Umgebung der Sonne (Sonnenkorona und Heliosphäre) bis etwa zur Erdbahn liegen. Durch zwei idente Antennensysteme auf den Sonden STEREO A und B ist eine Peilung von zwei verschiedenen Positionen aus und somit eine Standortbestimmung der Quellen durch Triangulation möglich. Ferner ermöglicht SWAVES die Analyse der Polarisation der Radiowellen. Aus den Eigenschaften der empfangenen Radiostrahlung lassen sich Rückschlüsse auf das Plasmaumfeld der Sonne ziehen, insbesondere auf die Mechanismen der Radiowellenentstehung, die mit der Beschleunigung geladener Teilchen einhergehen. Die Untersuchung der beteiligten physikalischen Prozesse, die durch Sonneneruptionen (CMEs - Coronal Mass Ejections) stark beeinflusst werden, ist eines der Hauptziele der STEREO-Mission.

Die Peilung der Radioquellen ist nur möglich, wenn man die Empfangseigenschaften der Antennen genau kennt. Diese werden jedoch durch die Raumsonde stark verändert. Um diesen Einfluss zu bestimmen, wurden am IWF Analysen der SWAVES-Antennen (je drei Monopole auf jeder Sonde) mittels dreier unabhängiger Methoden durchgeführt: (1) Messung anhand eines Raumsonden-Modells (Rheometrie, s. Abb.), (2) Computersimulationen sowie (3) Kalibrierung mittels bekannter Radiostrahlung von der Erde während der ersten Flugphase (In-flight calibration). Die Ergebnisse dieser Methoden ergaben eine sehr gute Kenntnis der Antenneneigenschaften und haben so die Basis für eine effiziente und genaue Auswertung der SWAVES-Beobachtungsdaten geliefert.

Weitere Informationen über SWAVES findet man bei der NASA.