Alexander Bogner vom Institut für Technikfolgenabschätzung der ÖAW ist einer der drei Preisträger der „ÖAW-Preisfrage: Antworten auf…
Rückkehr in die väterliche Erde

Das phrygische Hierapolis (heute: Pamukkale) zeichnet sich, abseits der berühmten Sinterterrassen, durch weitläufige, gut erhaltene Nekropolenareale und einen reichen Bestand an kaiserzeitlichen Grabinschriften aus. Bei vielen dieser Texte handelt es sich um Vorsorge-Inschriften, in denen die jeweiligen Grabbesitzer schon frühzeitig Regelungen für den Todesfall trafen, und zwar sowohl für den eigenen als auch für den enger Angehöriger. Die Beisetzung an dem Ort, an dem man auch gelebt hat, war dabei – erwartungsgemäß – der Normalfall.
Karin Wiedergut vom Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW widmet sich in ihrem epigrafische Online-Vortrag mit dem Titel „Rückkehr in die väterliche Erde – Zu den Bestattungswünschen eines jüdischen Ehepaares im kaiserzeitlichen Hierapolis“ einem speziellen Zeugnis, dem Sarkophagtext des Ehepaares Tatianos und Apphia, die sich als Teil der jüdischen Gemeinschaft in Hierapolis zu erkennen geben. Die Inschrift enthält bemerkenswerte Klauseln, die, selbst innerhalb der vielfältigen Evidenz Kleinasiens, untypisch und teils singulär sind.