Fr, 08.03.2024 15:30

Als der Sonntag vom Himmel fiel

Die Kirchenhistorikerin Uta Heil erläutert anhand neuer Ergebnisse aus apokryphen Schriften, wie der Sonntag als Fixpunkt des Wochenrhythmus zu seiner Bedeutung kam. Ihr Vortrag findet an der ÖAW am 8. März anlässlich des Weltfrauentags im Rahmen der ÖAW-Reihe „8ung auf Frauen“ statt.

© SKD/Museum für Sächsische Volkskunst, Foto: Karsten Jahnke

Für das Christentum ist der Sonntag ein Kernelement seines Festtagskalenders. Der dadurch gegebene Wochenrhythmus prägt weltweit viele Gesellschaften. Wie es dazu gekommen ist, ist nicht so klar, wie es auf den ersten Blick scheint. Uta Heil, Dekanin der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, zeichnet in ihrem Vortrag an der ÖAW "Als der Sonntag vom Himmel fiel. Wie ein himmlischer Brief Christi die Gestaltung der Zeit ändern wollte" die historische Entwicklung nach. Zentrale Bedeutung kommt dabei einem vorgeblichen Brief Christi aus dem sechsten Jahrhundert zu, worin die Verehrung des Sonntags unter Strafandrohungen eingefordert wurde.

Die Kirchenhistorikerin beleuchtet den Kontext des bis in die Neuzeit in vielen Sprachen überlieferten Briefes und fragt, was an diesem Himmelsbrief so faszinierte, dass er trotz aller Kritik immer wieder abgeschrieben und gelesen wurde. Aufschlussreich waren in dieser Hinsicht auch Ergebnisse des von ihr geleiteten FWF-Projekts "The Apocryphal Sunday". Uta Heils Forschungen bringen neues Licht in den Prozess der Christianisierung der Gesellschaft in der Spätantike und im Frühmittelalter.

Programm

Anmeldung erbeten bis 4. März 2024

Informationen

 

Termin:
8. März 2024, 15:30 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Theatersaal
Sonnenfelsgasse 19
1010 Wien

Kontakt: 
Julia Weilinger, BA 
T: +43 1 51581-1214 
Aktuariat: Administration Gelehrtengesellschaft / Sekretariat