Das globale Mittelalter als „historisches Laboratorium“

Religiös motivierte Vorstellungen waren prägend für die Politik im Mittelalter. Diese zentrale Hypothese wurde in einer Art „historischem Laboratorium“ – dem auf acht Jahre ausgelegten Spezialforschungsbereich „Visions of Community“ von ÖAW und Universität Wien – an vielen Beispielen erprobt. Zuerst aber mussten Methoden und Theorien des Vergleichens innerhalb des globalen Mittelalters weiterentwickelt werden, um schließlich die großen Entwicklungslinien, die zur Herausbildung von politischen und religiösen Gemeinschaftsvorstellungen – unter buddhistischer, christlicher und islamischer Prägung – geführt haben, zu erkennen.
„Visions of Community“ geht nun zwar zu Ende, die hier entwickelte Art der komparativen Forschung aber geht weiter. Die beteiligten ÖAW-Institute – für Mittelalterforschung, für Sozialanthropologie, für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens – sowie die Kooperationspartner der Universität Wien laden ein, bei der Abschlusskonferenz „Adventures in Comparison: the Global Middle Ages“ Highlights und Herausforderungen der institutionenübergreifenden, interdisziplinären Forschungsarbeit zu diskutieren. Die Konferenz richtet sich insbesondere an Jungwissenschaftler/innen und versteht sich als Anregung, den „global turn“ in der Mittelalterforschung in komparativen Forschungsteams voranzutreiben.