16.11.2018

Auf der Suche nach Sicherheit im Europa des 19. Jahrhunderts

Bereits in den 1830er Jahren habe sich die Abkehr vom Friedenssystem, wie es im Wiener Kongress verhandelt worden war, angebahnt, so die These des Historikers Miroslav Šedivý von der Universität Pilsen. Diese neue Perspektive auf die internationalen Beziehungen zwischen dem Wiener Kongress und dem Ersten Weltkrieg wird er bei einem Vortrag an der ÖAW präsentieren.

© Popular Graphic Arts/Wikimedia/Public Domain
© Popular Graphic Arts/Wikimedia/Public Domain

Historiker/innen stellen sich seit langem die Frage, wie es 1914 zur vollständigen Zerstörung des 1814/15 geschaffenen europäischen Friedenssystems kommen konnte.

Miroslav Šedivý von der Universität Pilsen präsentiert auf Einladung des Instituts für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der ÖAW in seinem Vortrag mit dem Titel „Auf der Suche nach Sicherheit in Europa 1815–1914“ eine neue Perspektive: Die Genese des Konflikts sei in den internationalen Beziehungen der 1830/1840er Jahre zu suchen. Der Machtegoismus der europäischen Großmächte schwächte das Vertrauen in die Kraft des internationalen Rechts und verleitete dazu, Sicherheit in militärischer Stärke zu suchen. Miroslav Šedivý wird darlegen, wie der Mangel an Loyalität zur „Wiener Ordnung“ eine Entwicklung begünstigte, die zusammen mit dem modernen Nationalismus, Imperialismus und Kolonialismus letztlich zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte.

Einladung    
Anmeldung erbeten: inz(at)oeaw.ac.at

 

Termin:
16. November 2018, 17:15 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Seminarraum 1.50
Hollandstraße 11–13, 1. Stock
1020 Wien

Kontakt:
Mag.Dr. Barbara Haider-Wilson 
T: +43 1 51581-7327 
Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung (INZ) der ÖAW