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Das steinerne Echo des Heiligen Grabes Christi

Was bedeutete das Heilige Grab für Christ:innen des Mittelalters? Warum wurden Nachbildungen in Stein gehauen oder in Erzählung bis nach Schottland getragen? François-Xavier Fauvelle, Professor für mittelalterliche afrikanische Geschichte am Collège de France, beleuchtet dieses Thema bei einem Vortrag an der ÖAW.

Wednesday 05.11.2025 06:11 pm
Felsenkirche, Lalibela Äthiopien © Wikimedia Commons/CC BY-SA 3.0/Francesco Bandarin

Der Überlieferung zufolge hatte der christliche König Lalibela von Äthiopien um die Wende zum 13. Jahrhundert eine Vision von Jerusalem, die ihn dazu inspirierte, den außergewöhnlichen Komplex von Felsenkirchen zu errichten, der noch heute seinen Namen trägt. Diese aus Fels gehauenen Bauwerke beziehen sich auf das Felsengrab Jesu Christi in Jerusalem. Das Motiv des "Heiligen Grabes" blieb nicht auf den Nahen Osten und Äthiopien beschränkt, sondern wurde in ganz Lateineuropa aufgegriffen und gelangte so bis auf die schottische Insel Iona.

François-Xavier Fauvelle vom Collège de France befasste sich eingehend mit dem Phäomen des Heiligen Grabes und der Frage, was die Nachahmung in der mittelalterlichen Vorstellung bedeutete. In seinem Vortrag "Echoes in Stone. Refracting the Holy Sepulchre from Ethiopia to Scotia" geht er zwar vom afrikanischen Heiligen Grag Lalibela aus, fragt aber nicht nur in welcher Beziehung die Nachbildungen zum „Original“ stehen, sondern nimmt die vieldeutige Geschichte des Heiligen Grabes selbst, von Konstantin bis zu den Kreuzrittern, eu in den Blick. François-Xavier Fauvelle ist der erste Professor für mittelalterliche afrikanische Geschichte am Collège de France und zur Zeit Direktor des Centre de recherche français in Jerusalem. Seine Arbeiten vernetzen subsaharan Africa mit dem Mittelmeer und Europa – also der West-Ost Achse der global studies (Eurasia) die wichtige und oft etwas vernachlässigte Nord-Süd Achse. Fauvelles Vortrag findet Auf Einladung des Excellenz-Clusters Eurasian Transformations am Institut für Mittelalterforschung der ÖAW statt.

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Information

 

Termin:
5. November 2025, 18:00 bis 20:00 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Mittelalterforschung
Postsparkasse, Seminarraum 1+2, 3. Stock
Georg-Coch-Platz 2
1010 Wien

Kontakt für Fragen, Anregungen, Feedback:
Dr. Rita Garstenauer
T: +43 1 51581-7217
Cluster of Excellence EurAsian Transformations
Institut für Mittelalterforschung der ÖAW