Die Kommission für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften der ÖAW lädt ein zur Präsentation von Neuerscheinungen zur…
Neues über das Ende der osmanischen Herrschaft in Bosnien-Herzegowina

Die mehr als vier Jahrhunderte währende osmanische Herrschaft in Bosnien-Herzegowina endete in den 1870er Jahren. Die südslawische Historiographie interpretierte diese Periode traditionell meist als Abschüttelung des osmanischen „Jochs“. Ein anderes fest etabliertes historiographisches Narrativ betont demgegenüber die Ränkespiele einer konspirativen (anti-muslimischen) Diplomatie der Großmächte. Und schließlich wurde auch von einer habsburgischen „Zivilisierungsmission“ im Zeichen eines aufkommenden „age of imperialism“ gesprochen.
Hannes Grandits ist Professor für Südosteuropäische Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Auf Einladung des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW wird er in einer Online Lecture diese etablierten Erklärungszusammenhänge kritisch hinterfragen. In „Das Ende der osmanischen Herrschaft in Bosnien-Herzegowina in den 1870er Jahren: etablierte Erklärungen und neue Interpretationen“ geht er auf widersprüchliche Dynamiken ein, beleuchtet die Interessen der unterschiedlichen Akteure und thematisiert die Versuche, eine immense Flüchtlingskatastrophe unter Kontrolle zu bringen.
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