Der Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat weitere umfangreiche Bestände wissenschaftlicher Titel offen zugänglich gemacht. Darunter befindet sich die bisher nur in gedruckter Form erhältliche renommierte Reihe „Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum“ mit ihren über 100 Bänden sowie mehr als 100 Zeitschriftenausgaben und 100 Monografien. Mit dem neuerlich erweiterten Angebot im Rahmen der Open Access-Initiative der ÖAW lädt der hauseigene Verlag damit die Fachöffentlichkeit und alle an Wissenschaft Interessierten zur Auseinandersetzung mit neuesten Erkenntnissen ein.
Wissenschaft für alle
„Wissenschaft wird zu einem großen Teil öffentlich finanziert, daher soll die Öffentlichkeit auch einfach und ohne Kosten auf die gewonnenen Erkenntnisse Zugriff haben. Durch den Open Access-Zugang von Hunderten Bänden im Verlag der ÖAW kann jede und jeder – von der Fachkollegin bis zum an Wissenschaft interessierten Bürger – am Fortschreiten der Forschung teilhaben. Ich würde mich freuen, wenn dieses Angebot viele Menschen nutzen“, sagt Heinz Faßmann, Präsident der ÖAW.
Thomas Jentzsch, Leiter des ÖAW-Verlags ergänzt: „Open Access-Veröffentlichungen bereichern die Wissenschaft in mehrfacher Hinsicht: Sie stärken den Austausch innerhalb der Fach-Communities und tragen zugleich zur weltweiten Verbreitung wissenschaftlicher Ideen, Erkenntnisse und Debatten in der Bevölkerung bei. Es ist sehr erfreulich, dass wir die ambitionierte Open Access-Initiative der ÖAW auch im vergangenen Jahr mit großem Erfolg vorantreiben konnten.“
Sprachkunst, Antike Welten, Südasienforschung und vieles mehr
Unter den Hunderten von Titeln, die 2023 Open Access verfügbar gemacht wurden, heben sich besonders die 124 Einzelbände der Reihe „Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum“ hervor, welche kritische Editionen zu Texten lateinischer christlicher Schriftsteller der Spätantike beinhalten und in der Fachwelt einen herausragenden Ruf genießen.
Als ebenso namhaft gilt die Zeitschrift „Sprachkunst“, deren Archivausgaben nun bis zum Jahr 2000 Open Access zugänglich sind. Die ab 2000 verfügbaren Ausgaben des bedeutenden „Geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Anzeigers“ der ÖAW sind gleichfalls Open Access erhältlich, künftige Ausgaben sollen ab sofort bei Erscheinen kostenfrei aufrufbar sein. Von den Zeitschriften „Journal of Byzantine Studies“, „Ägypten und Levante“, „Wiener Studien“ und „Wiener Zeitschrift für die Kunde Südasiens“ sind sämtliche zwischen den Jahren 2000 und 2019 erschienenen Ausgaben nunmehr Open Access online.
Insgesamt wurde das Open Access-Angebot des Verlags der ÖAW allein in den vergangenen zwölf Monaten um über 300 Titel erweitert. Das Ende der Fahnenstange ist damit noch lange nicht erreicht: Auch in diesem Jahr sollen wieder zahlreiche Titel und Sammlungen öffentlich frei zugänglich ins Web wandern.
