Aleksandar Jakir von der Universität Split stellt in der Vortragsreihe "Balkanforschung an der ÖAW" ein Projekt der Kroatischen…
Die katholische Insel Syros im Spannungsfeld von Imperium und Nationalstaat
Syros war zwar Teil des Osmanischen Reichs, stand aber – da die Bewohner/innen der Kykladeninsel mehrheitlich römisch-katholisch waren – unter einem gewissen Schutz europäischer Mächte, insbesondere Frankreichs. Als „Lateiner“ oder „Franken" bezeichnet, verstanden es die griechischsprachichen Syrioten, ihre Zwischenstellung für legalen und illegalen Handel zu nutzten, und boten orthodoxen Christen Schutz, die nach Ausbruch der Konflikte 1821 vor osmanischer Verfolgung flohen.
Dimitrios Kousouris vom Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien wird in seinem Vortrag „Sira nostra patria: The catholic community of Syros between empire and nation-state” auf die Spannungen zwischen vornationalen Heimatkonzeptionen und Entwürfen nationaler Zugehörigkeit eingehen sowie den Konflikt zwischen Revolution und Gegenrevolution beleuchten, der sich an der neuen Grenze zwischen Europa und dem Orient entwickelte. Der Vortrag (in englischer Sprache) ist Teil der Reihe „Balkanforschung an der ÖAW“ des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW und wird in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Neugriechische Studien und dem Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien veranstaltet.