
Wo steht die digitale Transformation in der österreichischen Verwaltung? Welche Chancen und Best Practices bieten sich in der Zukunft? Das ITA untersucht im Auftrag des österreichischen Parlaments, wie die Transformation sozialverträglich gelingen und die digitale Souveränität des öffentlichen Sektors gestärkt werden kann.
Die Digitalisierung der Verwaltung schreitet seit mindestens zwei Jahrzehnten zügig voran. Zunächst unter dem Stichwort „E-Government“ verhandelt, was sich insbesondere auf die Kommunikation der Verwaltung mit den Bürger:innen bezog, kamen im nächsten Schritt immer mehr digitale Tools innerhalb der Verwaltung zum Einsatz. Im Rahmen der aktuell gestarteten Reformpartnerschaft zwischen Bund, Ländern, Städten und Gemeinden sollen zunehmend auch datengesteuerte, automatisierte und KI-basierte Anwendungen in der Verwaltung Einzug halten, was die Kommunikation mit den Bürger:innen, die Datenhaltung, Entscheidungsunterstützung und das Controlling umfasst. Die damit verbundenen Chancen reichen von der Verbesserung der Dienstleistungen über Wissens- und Effizienzsicherung bei Personalmangel bis zu Einsparungspotenzialen und sozio-technischer Prozessinnovation.
Österreich belegt im aktuellsten eGovernance-Ranking der EU 2024 Platz 10 von 27 und liegt leicht über dem EU-Durchschnitt im oberen Mittelfeld. Derzeit entstehen in der öffentlichen Verwaltung zahlreiche digitale Lösungen – jedoch meist isoliert innerhalb der verschiedenen Ressorts und Verwaltungsebenen und oft ohne aufeinander abgestimmte Schnittstellen, Standards oder gemeinsame Leitbilder. Das führt zu Redundanzen und mangelnder Interoperabilität, also der Fähigkeit unterschiedlicher Systeme, möglichst nahtlos zusammenzuarbeiten. Die im Juni 2025 bekannt gegebene Initiative „Digital Austria Act 2.0“ setzt in diesem Sinne einen gemeinsamen strategischen Rahmen für die Weiterentwicklung der digitalen Verwaltung fest. Um diese voranzutreiben, ist ein kooperatives Zusammenspiel unterschiedlicher Akteursgruppen von der Entwicklung bis zur Implementierung und Integration erforderlich. Die Studie erhebt zunächst den Status Quo der digitalen Transformation in der österreichischen Verwaltung und analysiert darauf aufbauend Chancen und Best Practices unter besonderer Berücksichtigung der Stärkung der digitalen Souveränität des öffentlichen Sektors.
10/2025 - 06/2026