22.04.2022

Neues Präsidium der ÖAW gewählt

Ulrike Diebold, Christiane Wendehorst und Wolfgang Baumjohann vervollständigen das Team des zukünftigen Akademiepräsidenten Heinz Faßmann.

Das neue Präsidium der ÖAW v.l.n.r.: Christiane Wendehorst, Heinz Faßmann, Ulrike Diebold, Wolfgang Baumjohann. © ÖAW/Peter Rigaud
Das neue Präsidium der ÖAW v.l.n.r.: Christiane Wendehorst, Heinz Faßmann, Ulrike Diebold, Wolfgang Baumjohann. © ÖAW/Peter Rigaud

Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat ein neues Präsidium: Bei der Gesamtsitzung am 22. April 2022 wählten die Akademiemitglieder die Physikerin Ulrike Diebold zur Vizepräsidentin der ÖAW, die Rechtswissenschaftlerin Christiane Wendehorst zur Präsidentin der philosophisch-historischen Klasse und den Weltraumforscher Wolfgang Baumjohann zum Präsidenten der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW.

Damit ist das Führungsteam von Österreichs größter außeruniversitärer Einrichtung für Grundlagenforschung rund um den Geographen Heinz Faßmann komplett. Das neu gewählte Präsidium ist für insgesamt fünf Jahre gewählt und wird das Amt am 1. Juli 2022 vom jetzigen, aus Anton Zeilinger, Arnold Suppan, Oliver Jens Schmitt und Georg Brasseur bestehenden Präsidium, übernehmen.

Führungsspitze wird weiblicher

„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in diesem starken Team, das die Zukunft der ÖAW mit ganzer Kraft und hohem Engagement bestmöglich gestalten wird. Gemeinsam wollen wir exzellente Forschung fördern, die Akademie weiter ausbauen und den Forschungsraum Europa stärker für Österreich nutzen“, sagt der designierte ÖAW-Präsident Heinz Faßmann. Dass das Präsidium erstmals zu 50 Prozent aus Frauen besteht, stellt für ihn einen wichtigen Schritt dar, um die Akademie weiblicher zu machen. Und Faßmann betont: „Das neue Präsidium profitiert vom großen Erfahrungsschatz und dem breiten Fächerspektrum seiner neu gewählten Mitglieder. Diese Kombination aus Expertise und Vielfalt zeichnet auch die ÖAW insgesamt aus und ist ein Garant für Ideenreichtum und Innovation.“

Davon ist auch die designierte Vizepräsidentin Ulrike Diebold überzeugt. „Die Akademie ist ein Leuchtturm in der Forschungslandschaft. Sie erbringt wissenschaftliche Spitzenleistungen, die auch international dazu beitragen, die Forschung sichtbar voranzubringen.“ Und mit Blick auf die öffentliche Rolle der ÖAW ergänzt sie: „Gerade in Zeiten grassierender Wissenschaftsskepsis ist es mir besonders wichtig zu vermitteln, was Wissenschaft für die Gesellschaft leistet“. Diebold ist seit 2014 wirkliches Mitglied der ÖAW und unter anderem Mitglied der deutschen Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der American Academy of Arts and Sciences. Nach einer Forschungskarriere an Universitäten in den USA wurde sie 2010 als Professorin für Oberflächenphysik an das Institut für Angewandte Physik der Technischen Universität Wien berufen. 2013 wurde sie mit dem höchsten Wissenschaftspreis Österreichs, dem Wittgensteinpreis des Wissenschaftsfonds FWF, ausgezeichnet.

Gelehrtengesellschaft als Ideenschmiede

Christiane Wendehorst, neu gewählte Präsidentin der philosophisch-historischen Klasse, und Wolfgang Baumjohann, designierter Präsident der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse, wollen zukünftig besonders die Querverbindungen zwischen den beiden Klassen der Akademie, sowohl was die Forschungsgegenstände als auch was die methodischen Herangehensweisen betrifft, stärken.

„Wir möchten den interdisziplinären Austausch innerhalb wie außerhalb der jeweiligen Klassen fördern. Das bringt die Wissenschaft als Ganzes weiter voran“, sagt Wendehorst und betont: „Die Mitglieder leisten durch ihre Vielfalt und Exzellenz einen wichtigen Beitrag, um der Wissenschaft in Österreich eine hörbare Stimme zu verleihen.“ Wolfgang Baumjohann ergänzt: „Die Mitglieder beider Klassen kommen aus den unterschiedlichsten Wissenschaftsinstitutionen in Österreich und weit darüber hinaus, das macht die Gelehrtengesellschaft zu einer einmaligen Ideenschmiede.“

Christiane Wendehorst ist seit 2008 Professorin für Zivilrecht an der Universität Wien und Scientific Director des European Law Institute, einer gemeineuropäischen Institution. Sie ist stellvertretende Leiterin des Instituts für Innovation und Digitalisierung im Recht sowie Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt. Wendehorst ist wirkliches Mitglied der ÖAW seit 2011 und unter anderem Mitglied der Academia Europea. Von 2017 bis 2022 war sie zudem Vorsitzende des Akademierats, dem obersten Aufsichtsgremium der ÖAW.

Der Astrophysiker Wolfgang Baumjohann leitete von 2004 bis 2021 das Grazer Institut für Weltraumforschung der ÖAW. Er ist seit 2009 wirkliches Mitglied der Akademie sowie unter anderem Mitglied der Leopoldina. Er lehrt an der Technischen Universität Graz und der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2015 wählte der Club der österreichischen Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen Wolfgang Baumjohann zum „Wissenschaftler des Jahres“.


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