14.04.2023 | Raumfahrt

Erfolgreicher Lift-Off: JUICE-Mission Richtung Jupiter abgehoben

Beim zweiten Versuch hat es geklappt. Die europäische Raumsonde ist unterwegs durchs Sonnensystem und hat auch Technik der ÖAW an Bord.

© ESA/M. Pédoussaut

Die JUICE-Mission hat ihre Reise ins Jupitersystem angetreten. Nachdem der ursprüngliche Start am gestrigen Tag wegen des schlechten Wetters verschoben werden musste, war es heute soweit: Eine Ariane-5-Trägerrakete hat pünktlich um 14:14 Uhr MESZ den 6,1 Tonnen schweren Forschungssatelliten vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins Sonnensystem geschickt. Am Nachmittag konnte von der ESA auch das erfolgreiche Ausklappen der Solarpaneele vermeldet werden.

Die Mission Jupiter Icy Moons Explorer, kurz JUICE, wird acht Jahre lang unterwegs sein, bevor sie im Juli 2031 das Jupitersystem erreicht. Ziel der Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA ist es, die drei Eismonde des Jupiters – Kallisto, Europa und Ganymed – zu erforschen und mehr über die Größe und Zusammensetzung ihrer von einer Eisschicht bedeckten Ozeane zu erfahren.

Österreichische Forschung nimmt Ozeane der Eismonde unter die Lupe

Mit an Bord der Sonde sind auch drei Beiträge des Grazer Instituts für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW): Gemeinsam mit dem Institut für Experimentalphysik der TU Graz haben die ÖAW-Forscher:innen ein neuartiges Quanteninterferenz-Magnetometer entwickelt. Zudem hat die ÖAW die Kalibrierung der Radiowellen-Empfangsantennen durchgeführt und ist mit wissenschaftlicher Expertise beim Teilchenspektrometer beteiligt.

„Die europäische Mission zu den faszinierenden Jupiter-Eismonden ist spektakulär, schließlich könnten dort Voraussetzungen für Leben gegeben sein. Die heimische Grundlagenforschung leistet wesentliche Beiträge zum Gelingen dieses Zukunftsprojekts. Wenn JUICE im Jahr 2031 beim Jupiter ankommt, werden Messungen mit Instrumenten aus Österreich zeigen, wie die Wasserozeane unter den Eismonden beschaffen sind“, sagt Heinz Faßmann, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), der den Start der ESA-Rakete im Livestream mitverfolgt hat.

Christiane Helling, Direktorin des Instituts für Weltraumforschung der ÖAW ergänzt: „Spätestens seit der Entdeckung des ersten extrasolaren Planeten ist klar, dass die Untersuchung der Planeten unseres Sonnensystems ein Schlüssel zum Verständnis sowohl der Planetenvielfalt in unserer Milchstraße als auch der Erde als Basis unseres Lebens ist. Von der Untersuchung des Jupiter-Systems erhoffen wir uns auch neue Erkenntnisse über die beeindruckend dynamische Atmosphäre des Jupiters selbst."