Kaiser, Könige oder Landesherren der frühen Neuzeit nützten die Besuche in ihren Residenzen und anderen wichtigen Städten ihres Herrschaftsbereichs dazu, ihre Macht auch symbolisch zu festigen. In Kommunikation mit maßgebenden sozialen Einheiten der Städte wurden entsprechende Events organisiert und städtische Gestaltungselemente, wie etwa Ehrenpforten, errichtet. Durch ihre bildliche Darstellung und ausführliche Beschreibung hat die Ankunft des Herrschers in einer Stadt dauerhafte Spuren hinterlassen, und der sogenannte „Adventus“ ist zu einem wichtigen Untersuchungsfeld der Herrscherrepräsentation in der frühen Neuzeit geworden.
Ein Workshop in Prag mit dem Titel „Habsburger Adventus. Stadteinzüge und Kirchenbesuche im 16. und 17. Jahrhundert“ – organisiert vom Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen der ÖAW in Kooperation mit Ústav dějin umění und Historický ústav (Akademie věd České republiky) – nimmt die Erschließung und die symbolische Aneignung der Stadt- und Sakralräume von Prag, Pressburg oder Wien durch die Habsburger in den Blick. Die Vorträge beleuchten jene streng ritualisierten, performativen Akte von Einzug, Kirchenbesuch oder Teilnahme an Kirchenfesten im Hinblick auf ein besseres Verständnis der Herrscherrepräsentation in den Städten.