Antik-mediterrane Religion und Stadt sind eng miteinander verkoppelt. Die Religion trug zur bürgerlichen Identität bei und stützte das städtische Herrschaftssystem. Dieser Zusammenhang wird bereits 1864 in „Die antike Stadt“ von Numa Fustel de Coulange beschrieben. Einer der weltweit führenden Experten für die Geschichte der antiken römischen Religion, Jörg Rüpke von der Universität Erfurt, stellt nun – ausgehend von dieser frühen Publikation – eine neue umfassende Perspektive vor.
Auf Einladung des Instituts für Kulturgeschichte der Antike begründet er in seinem Vortrag zum Thema „Gelebte Religion in der antiken Stadt“ das neue Konzept der „urbanen Religion“. Er streicht die individuellen religiösen Praktiken und Vorstellungen hervor, die als Basis – und nicht als Füllwerk einer Polis-Religion – zu bewerten seien.
Am Tag darauf steht Jörg Rüpke für einen Dialog zum Thema „Domestic Cult“ zur Verfügung.