Die Suche nach Dunkler Materie tief im Berg

Die Charakterisierung von Dunkler Materie hat sich für die Physik als große Herausforderung entpuppt. Man kann sie zwar in astronomischen Beobachtungen indirekt über die Gravitation nachweisen, welche Eigenschaften sie hat, ist aber unklar. Sie zeigt keine elektromagnetische Wechselwirkung, und Licht geht einfach durch sie durch. Mit dem neuen „COSINUS-Detektor“ – das Kürzel steht für Cryogenic Observatory for SIgnals seen in Nextgeneration Underground Searches – könnte es aber gelingen, eine Spur der Dunklen Materie aufzunehmen.
Karoline Schäffner vom Max-Planck-Institut für Physik in München ist an diesem Experiment maßgeblich beteiligt. Auf Einladung des Instituts für Hochenergiephysik der ÖAW erklärt sie bei einem öffentlichen Vortrag zum Thema „Suche nach Dunkler Materie 1.400 Meter tief im Berg“, wie mit COSINUS die Dunkle Materie direkt nachgewiesen werden soll. Ein Experiment wie dieses kann nicht unter freiem Himmel stattfinden. Es muss – aufgrund der erwarteten, extrem feinen Signale – von Störungen bestmöglich abgeschirmt werden. Solche Bedingungen gibt es tief im italienischen Gran Sasso-Massiv, wo das Experiment in 1.400 m Tiefe aufgebaut wurde. Ebenfalls maßgeblich an COSINUS beteiligt ist eine gemeinsame Forschungsgruppe des Instituts für Hochenergiephysik der ÖAW und der Technischen Universität Wien.
Der Vortrag von Karoline Schäffner findet im Vorfeld der internationalen Konferenzen STRINGS2022 und IDM2022, die beide vom 18. – 22. Juli 2022 in Wien veranstaltet werden, statt.