Wed, 23.11.2022 – 24.11.2022

Maimonides Lectures: Die Ausübung konfessionellen Glaubens und ihre Grenzen

Bei den 15. Maimonides Lectures wird der mehrdeutige Begriff der Religionsfreiheit in Bezug auf die Möglichkeiten versus die Einschränkungen ihrer Ausübung untersucht. Die Behinderung der Ausübung reicht von Diskriminierung bis Unterdrückung und Verfolgung. Keynote Speaker Christo Buschek - er ist Preisträger des Pulitzer Prize for International Reporting 2021 - klassifizierte mittels avancierter Forschungsmethodologien 280 Zonen als chinesische Lager für muslimische Uiguren.

© Wikimedia/CC/David Baron
© Wikimedia/CC/David Baron

Der Preisträger des Pulitzer Prize for International Reporting 2021 Christo Buschek wird die 15. Maimonides Lectures mit der Keynote Lecture "Über die Möglichkeiten datengestützter Recherchen und eine neue Generation von Werkzeugen zur systematischen Dokumentation der Verfolgung religiöser Minderheiten" eröffnen. Auf Grund der staatlichen Repression in China griff Buschek zu einer datengestützten Methodologie mit investigativer Recherche und verband das systematische Erfassen von Onlinekarten mit Analysen von Satellitenbildern  sowie mit Interviews mit entkommenen muslimischen Uiguren. Diese Forschungsmethodologie ermöglichte die Klassifizierung von 280 zuvor unbekannten Lagern.

Die 15. Maimonides Lectures explorieren das ausgedehnte Spektrum der Grenzen der Ausübung konfessionellen Glaubens. Der breit gefächerte Begriff der freien Ausübung des Glaubens betrifft dabei auch nichtreligiöse Personen, wie w.M. Patrizia Giampieri-Deutsch, Leiterin der Maimonides Lectures, in ihrer Einführung erörtern wird. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine bemächtigt sich der religiös erhabenen Darstellungen Mariens, die vom Patriarchat von Moskau bildlich in den Krieg geschickt wird (w.M. Stefan M. Newerkla). Die Zerstörung des syro-aramäischen Christentums im Nahen Osten vernichtet nicht zuletzt einen Teil des kulturellen Erbes Europas (Chorepiskopos Emanuel Aydin). Während die unterschätzten religiösen Wurzeln des global immer wieder aufflackernden Antisemitismus akribisch erforscht werden (Raimund Fastenbauer), wird die Frage in den Raum gestellt, wie die Abrahamitischen Religionen zum solidarischen Widerstand gegen den Antisemitismus kooperieren könnten (Gerhard Langer).

Die Maimonides Lectures, veranstaltet von der ÖAW, den Abrahamitischen Religionsgemeinschaften und der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems unter der Schirmherrschaft des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung, werden von den wirklichen Mitgliedern der ÖAW w.M. Patrizia Giampieri-Deutsch und w.M. Hans-Dieter Klein, wissenschaftlich geleitet. Wegbegleiter:innen sind die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien-Krems und der Christlich-Jüdische Koordinierungsausschuss in Österreich. Im Geist des Philosophen, Arztes und Gelehrten Mosche ben Maimon (Cordoba, 1135 - Kairo, 1204) laden die Maimonides Lectures zum Dialog zwischen Religionen und Wissenschaften ein und fördern die Begegnung zwischen den jüdischen, christlichen und islamischen Traditionen.

Programm

 

Information

 

Termin:
23. bis 24. November 2022
Eröffnung: 23. Novmeber 2022, 17:00 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Sitzungssaal
Dr. Ignaz Seipel-Platz 10
1010 Wien

Kontakt:
Natalie Kapfer-Rupp, BA
T: +43 1 51581-3633
Aktuariat: Administration Gelehrtengesellschaft