18.10.2018

Abgesiedelte Menschen zwischen Versprechen und Realität

Staudammprojekte werden oft auch auf Kosten indigener Gemeinschaften realisiert. Wie jene Menschen entschädigt werden, und wie sie lernen sich neu zu orientieren, hängt nicht zuletzt von Genderaspekten ab, wie die Sozialanthropologin Carol Yong in zahlreichen Studien erkannt hat. Sie berichtet darüber bei einem Vortrag am Institut für Sozialanthropologie der ÖAW.

Bau der Bakun-Talsperre © Wikimedia/CC-BY-2.0/Mohamad Shoox
Bau der Bakun-Talsperre © Wikimedia/CC-BY-2.0/Mohamad Shoox

Die Sozialanthropologin Carol Yong vom Zentrum für Weltumweltgeschichte der Universität Sussex untersucht, wie sich Vertreibung und Absiedlung im Zuge großer Staudammprojekte im südostasiatischen Raum auf indigene Gemeinschaften auswirkt. Die Diskrepanz zwischen versprochenen Entschädigungen und der tatsächlichen Bereitstellung einer neuen Lebensgrundlage stellt sich dabei oft als riesig heraus. Mit ein Grund dafür ist, dass in diesem Prozess kaum Genderaspekte beachtet werden.

Carol Yong hat sich eingehend mit der Situation solcherart Vertriebener aus den Perspektiven Umwelt, Gender und Indigenen-Rechten befasst. Auf Einladung des Instituts für Sozialanthropologie der ÖAW berichtet sie darüber in einer ISA Regional Guest Lecture mit dem Titel „Displaced Between Promises and Realities. Gender Insights from Case Studies of Dam-induced Displacement and Resettlement of Indigenous Communities in Malaysia“. Über ihre wissenschaftliche Tätigkeit hinaus stellt Yong die Erkenntnisse ihrer Arbeit als Genderberaterin NGOs zur Verfügung.

Einladung

 

Termin:
18. Oktober 2018, 16:00 Uhr

Ort:
Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Institut für Sozialanthropologie
Hollandstraße 11–13, 2. Stock
1020 Wien

Kontakt:
Dr. Maria-Katharina Lang  
T: + 43 1 51581-6458  
Institut für Sozialanthropologie (ISA) der ÖAW