Die 16. Maimonides Lectures nehmen den Begriff der "Seelsorge" in den Blick und erörtern Unterschiede und Überlappungen zu…
War Opa revolutionär?

Alfons Kenkmann, Professor für Didaktik der Geschichte an der Universität Leipzig, ist die adäquate Vermittlung der deutschen Zeitgeschichte ein besonderes Anliegen. So brachte er beispielsweise als Gründungsdirektor den Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster auf den Weg, der sich der Erforschung und Vermittlung von Polizei- und Verwaltungshandeln im 20. Jahrhundert widmet.
Auf Einladung des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der ÖAW beleuchtet er beim Jour Fixe Kulturwissenschaften zum Thema "War Opa revolutionär?" wie in den beiden Deutschlands Veteranen und Zeitzeug:innen in Wissenschaft und Unterricht kamen. Der Vortrag geht den (auch visuellen) Spuren individueller Erinnerungsarbeit zu den Revolutionsjahren in der DDR und der Bundesrepublik nach. Während in Ostdeutschland der Arbeiterveteran für die Traditionsbildung des Staates schon in den 1950er Jahren unverzichtbar war, erfuhr die Zeitzeugin in Westdeutschland erst in den 1970er Jahren dank der Unterstützung von Schüler:innen und "Barfußhistoriker:innen" öffentliche Anerkennung. Der Blick auf die unterschiedlichen Erfahrungen entfaltet ein bisher nicht beachtetes Kapitel deutsch-deutscher Verflechtungsgeschichte.