Historische Quellen sorgfältig zu prüfen, ist eine Selbstverständlichkeit. Gelten aber für den Umgang mit digitalen Quellen die gleichen Grundsätze der Quellenkritik wie bei analogen? Wie wirken sich neue Vernetzungs- und Wissensarchitekturen aus? Welche Anforderungen müssen Online-Editionen erfüllen, um nicht Fehldeutungen Vorschub zu leisten?
Peter Haslinger, Direktor des Herder-Institutes für historische Ostmitteleuropaforschung Marburg und Professor für osteuropäische Geschichte an der Universität Gießen, stellt sich Fragen wie diesen bei einem Vortrag am Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung an der ÖAW zum Thema „Quellenkritik in Zeiten digitaler Geschichtspolitik“. Er thematisiert dabei neue Möglichkeiten der Präsentation, fragt nach der Rolle der Wissenschaft in Zeiten digitaler Wissensordnungen und bringt Beispiele aus Ostmitteleuropa, die das Spannungsfeld möglicher Nationalisierung von Geschichtsbildern beleuchten.