Aleksandar Jakir von der Universität Split stellt in der Vortragsreihe "Balkanforschung an der ÖAW" ein Projekt der Kroatischen…
Rockmusik-Fans im Rumänien der 1980er
Der Spätsozialismus in Rumänien war durch Nicolae Ceaușescus „Goldenes Zeitalter“ geprägt. Sein Personenkult war allgegenwärtig, ausländische Einflüsse waren verpönt, und es herrschte Mangel an Konsumgütern, an Energie sowie an physischer und geistiger Freiheit. In diesem düsteren Kontext konnte sich in Bezug auf Rockmusik eine jugendliche Subkultur bilden, die sich Zugang zu den Programmen des amerikanischen Radio Senders Radio Free Europe (RFE) verschaffte. Die jungen Leute hörten Hard Rock und Punk und waren sich in der Ablehnung des gesellschaftlichen Status quo einig.
Wie diese „imagined community“ entstanden ist, und wie die rumänische Gesellschaft bzw. der Staat damit umgegangen sind, analysiert die Historikerin Andra Cioltan-Drăghiciu in einem Vortrag der Reihe „Balkanforschung an der ÖAW“ des Instituts für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der ÖAW. Die Universitätsassistentin am Institut für Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz hat ihren Forschungsfokus auf Jugendsubkulturen hinter dem Eisernen Vorhang sowie Oral History und Cultural Studies gelegt. Im Vortrag „Rocker im spätsozialistischen Rumänien: Die Analyse einer hybriden Subkultur“ arbeitet sie die Besonderheiten der rumänischen Jugendsubkultur im osteuropäischen Kontext heraus.