15.07.2020 | Heritage Science

ÖAW fördert Forschungen zum Kulturerbe

Ein neues Förderprogramm der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unterstützt die Erforschung des materiellen kulturellen Erbes mit insgesamt 4,5 Millionen Euro.

Archäologen beim Vermessen und Einscannen eines Fundstücks. © ÖAW/Klaus Pichler

Hat Vincent van Gogh um 1886 das "Stillleben mit Wiesenblumen und Rosen" gemalt? Lange war sich die Kunstwelt uneinig, bis vor wenigen Jahren die Forschung mithilfe von Makro-Röntgenfluoreszenzanalyse das Geheimnis lüften konnte. Dank der Röntgentechnik konnte nachgewiesen werden, dass die Farbpigmente des Gemäldes mit anderen zeitgenössischen Blumenbildern van Goghs übereinstimmen.

Einzigartige Kulturschätze warten auf ihre Erforschung

Die sogenannte „Heritage Science“, also die interdisziplinäre Erforschung des Kunst- und Kulturerbes, bringt immer wieder überraschende Erkenntnisse wie diese ans Licht. Ein neues Förderprogramm der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zielt darauf ab, dass es in Zukunft noch mehr werden. Österreichs Museen, Galerien, Bibliotheken und Archive verwahren umfangreiche Sammlungen, zudem bergen auch Monumente und Ausgrabungsstätten sowie (prä-)historische Fundstätten unzählige Objekte einzigartiger Natur und Geschichte. Doch viele dieser materiellen Kulturgüter sind noch wenig erforscht.

Die ÖAW will daher mit ihrem Förderprogramm „Heritage Science Austria“, das aus Mitteln der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung finanziert wird, Teams von Wissenschaftler/innen an Museen, Bibliotheken, Universitäten und weiteren Forschungs- und Kulturinstitutionen dabei unterstützen, neue Forschungsvorhaben zum kulturellen Erbe zu starten sowie dafür notwendige technische Infrastrukturen aufzubauen und innovative Methoden auszuarbeiten. Einzelne Projekte werden mit bis zu 600.000 Euro gefördert, die Gesamtfördersumme ist 4,5 Millionen Euro. Die Dauer der Förderung beträgt maximal vier Jahre. Die Erkenntnisse aus allen geförderten Projekten werden per Open Access der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

PRESSEBILD

 

Konflikte und Klimawandel bedrohen kulturelles Erbe

„Die Erforschung unseres kulturellen Erbes trägt wesentlich dazu bei, das Wissen über unsere Geschichte zu erweitern und an kommende Generationen weiterzugeben“, sagt Michael Alram, Numismatiker und Vizepräsident der ÖAW. „Wir brauchen auch mehr Heritage Science, um aktuellen Bedrohungen unseres Kulturerbes zu begegnen. Kriege und Konflikte bringen kulturelle Schätze weltweit in Gefahr, durch die Folgen des Klimawandels können historische Denkmäler oder Kulturerbestätten beschädigt werden. Heritage Science kann dazu beitragen, Zerstörtes wenigstens virtuell zu rekonstruieren oder geschichtsträchtige Bauwerke ‚klimafit‘ zu machen“, so Alram weiter.

Die Einreichung von Projekten ist ab sofort möglich, Deadline ist der 15. September 2020. Alle Einreichungen werden durch eine mit unabhängigen internationalen Expert/innen besetzte Jury begutachtet.

Hat Vincent van Gogh um 1886 das "Stillleben mit Wiesenblumen und Rosen" gemalt? Lange war sich die Kunstwelt uneinig, bis vor wenigen Jahren die Forschung mithilfe von Makro-Röntgenfluoreszenzanalyse das Geheimnis lüften konnte. Dank der Röntgentechnik konnte nachgewiesen werden, dass die Farbpigmente des Gemäldes mit anderen zeitgenössischen Blumenbildern van Goghs übereinstimmen.

Einzigartige Kulturschätze warten auf ihre Erforschung

Die sogenannte „Heritage Science“, also die interdisziplinäre Erforschung des Kunst- und Kulturerbes, bringt immer wieder überraschende Erkenntnisse wie diese ans Licht. Ein neues Förderprogramm der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zielt darauf ab, dass es in Zukunft noch mehr werden. Österreichs Museen, Galerien, Bibliotheken und Archive verwahren umfangreiche Sammlungen, zudem bergen auch Monumente und Ausgrabungsstätten sowie (prä-)historische Fundstätten unzählige Objekte einzigartiger Natur und Geschichte. Doch viele dieser materiellen Kulturgüter sind noch wenig erforscht.

Die ÖAW will daher mit ihrem Förderprogramm „Heritage Science Austria“, das aus Mitteln der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung finanziert wird, Teams von Wissenschaftler/innen an Museen, Bibliotheken, Universitäten und weiteren Forschungs- und Kulturinstitutionen dabei unterstützen, neue Forschungsvorhaben zum kulturellen Erbe zu starten sowie dafür notwendige technische Infrastrukturen aufzubauen und innovative Methoden auszuarbeiten. Einzelne Projekte werden mit bis zu 600.000 Euro gefördert, die Gesamtfördersumme ist 4,5 Millionen Euro. Die Dauer der Förderung beträgt maximal vier Jahre. Die Erkenntnisse aus allen geförderten Projekten werden per Open Access der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Konflikte und Klimawandel bedrohen kulturelles Erbe

„Die Erforschung unseres kulturellen Erbes trägt wesentlich dazu bei, das Wissen über unsere Geschichte zu erweitern und an kommende Generationen weiterzugeben“, sagt Michael Alram, Numismatiker und Vizepräsident der ÖAW. „Wir brauchen auch mehr Heritage Science, um aktuellen Bedrohungen unseres Kulturerbes zu begegnen. Kriege und Konflikte bringen kulturelle Schätze weltweit in Gefahr, durch die Folgen des Klimawandels können historische Denkmäler oder Kulturerbestätten beschädigt werden. Heritage Science kann dazu beitragen, Zerstörtes wenigstens virtuell zu rekonstruieren oder geschichtsträchtige Bauwerke ‚klimafit‘ zu machen“, so Alram weiter.

Die Einreichung von Projekten ist ab sofort möglich, Deadline ist der 15. September 2020. Alle Einreichungen werden durch eine mit unabhängigen internationalen Expert/innen besetzte Jury begutachtet.

 

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Sven Hartwig
Leiter Öffentlichkeit & Kommunikation
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sven.hartwig(at)oeaw.ac.at