Alte Pathogen-Genome eröffnen einen Einblick in die Evolutionsgeschichte von Krankheitserregern und ihre Anpassungen an verschiedene Wirtsorganismen. Mithilfe genomweiter Analysen kann man Verursacher historischer Pandemien identifizieren und sie mit den entsprechenden modernen Genomen vergleichen.
Verena Schünemann, Professorin für Evolutionäre Medizin an der Universität Zürich, gibt im Rahmen der Vortragsreihe „Neue Bioarchäologische Forschungen“ am Österreichischen Archäologischen Institut der ÖAW Beispiele für die genetischen Anpassungseffekte von Krankheitserregern. Beim Vortrag „Genomics alter Pathogene“ nimmt sie mittelalterliche Stämme von Yersinia pestis und Mycobacterium leprae, die den Schwarzen Tod bzw. Lepra verursachten, genauer in den Blick.