Diskutieren Sie beim Dark Matter Day mit Forscher:innen des Instituts für Hochenergiephysik der ÖAW über die Rätsel der nicht…
Ethik und Revolution im Jemen
Der Arabische Frühling begann auch im Jemen hoffnungsvoll, wo seine Anfänge von einer friedlichen Jugendrevolution geprägt waren, die gegen autoritäre und korrupte Strukturen protestierte. Auf dem „Platz des Wandels“ in Sanaa versammelten sich zudem weitere Gruppen, die die Hoffnung auf einen grundlegenden Neubeginn im Jemen einte. Eine Hoffnung, die sich bis jetzt nicht erfüllt hat. Anlässlich des 10. Jahrestags der Peaceful Popular Youth Revolution im Jahr 2011 berichtet Ross Porter, Anthropologe an der Universität Exeter, über seine ethnografische Feldforschung im Revolutionscamp am Change Square.
Bei einer ISA Online Guest Lecture stellt er auf Einladung des Instituts für Sozialanthropologie der ÖAW seine Analysen zu revolutionärer Ethik im zeitgenössischen Jemen vor. Dabei untersucht er die Beziehung zwischen Freiheit, Werten und radikalem Bruch im Zuge der Bildung revolutionärer Identitäten. Unter dem Titel „Exemplary Ethics In Extraordinary Times. Reflections On Revolutionary Life In Yemen's Change Square“ setzt er sich mit der Motivation der Revolutionäre fernab fatalistischer Zuschreibung auseinander und erkennt eine exemplarische Ethik, die sich im revolutionären Leben als eine noch nie dagewesene Fähigkeit, nach eigenen Werten zu handeln, manifestiert.