Die Kommission für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften der ÖAW lädt ein zur Präsentation von Neuerscheinungen zur…
Die Rolle der „Trostfrauen“ in einer globalen Erinnerungskultur

Es hat einige Jahrzehnte gedauert, bis ein öffentlicher Erinnerungsprozess an die euphemistisch als „Trostfrauen“ bezeichneten Zwangsprostituierten der japanischen Armee im Zweiten Weltkrieg in Gang gekommen ist. Allmählich entwickelt sich zu diesem Thema eine globale Erinnerungskultur, die aber auch heute noch diplomatische Differenzen beispielsweise zwischen Japan und Korea auslösen kann.
Carol Gluck, Historikerin und Japanologin an der Columbia University in New York, nimmt bei einem Jour Fixe Kulturwissenschaften – gemeinsam veranstaltet vom Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der ÖAW und dem Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien – die Veränderung der Haltung gegenüber den im Krieg zwangsprostituierten Frauen und Mädchen in den Blick. Bei ihrem Online-Vortrag „Global Memory Culture and the "Comfort Women"“ analysiert sie, wie deren offen angesprochenes Schicksal dazu beigetragen hat, die Wahrnehmung von sexueller Gewalt sowie der Rechte der Frauen im Lauf der Jahrzehnte zu verändern. Das hat nicht zuletzt zu Gesetzesänderungen, einer Debatte über Verantwortung und zu politischen Schuldeingeständnissen geführt.
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