Die Kommission für Geschichte und Philosophie der Wissenschaften der ÖAW lädt ein zur Präsentation von Neuerscheinungen zur…
Der Rückgriff auf die Vergangenheit

Wenn in Zeiten der Transformation Rechtsgewohnheiten und administrative Strukturen ihre Wirksamkeit einbüßen, kann der gezielte Rückgriff auf die Vergangenheit ein entscheidendes Instrument zur Durchsetzung von politischer Autorität sein. Für die Zeit nach dem Zerfall des Karolingerreiches wurden diese bisher wenig beachteten Legitimationsstrategien im Projekt „After Empire: Using and not using the past in the crisis of the Carolingian world, c. 900–c.1050“, eingehend untersucht. Zum Abschluss des Projekts, das im Rahmen des europäischen HERA-Programms gefördert wird, lädt das Institut für Mittelalterforschung ein, diese bedeutende Epoche der europäischen Geschichte aus einer vergleichenden Perspektive zu diskutieren.
Die Abschlusstagung „Uses of the past in times of transition: forgetting, using and discrediting the past“ setzt sich mit den vielfältigen Prozessen des Erinnerns und Vergessens im langen 10. Jahrhundert auseinander. Dem Umgang mit der Vergangenheit im nachkarolingischen Westeuropa werden Beispiele aus dem georgischen, armenischen Raum und aus dem Nahen Osten entgegengestellt.