Biokohle aus kontrolliert verkohlten Pflanzenresten könnte im Hinblick auf Klimawandel und Bodengesundheit zweifachen Nutzen bringen. Der in der Biomasse enthaltene Kohlenstoff wird bei der Pyrolyse nicht restlos zum Klima schädigenden CO2 abgebaut, sondern bleibt in gebundener Form vorhanden. Und die ebenfalls erhaltenen Mineralstoffe bleiben in den Poren und an der Oberfläche der Pflanzenkohle erhalten und liefern schließlich ein hervorragendes Substrat, um ausgelaugte Böden zu verbessern.
Rund um Biokohle wurde in den letzten Jahren intensiv geforscht: Welche Ausgangsmaterialien sind wirtschaftlich günstig verfügbar, wie soll der Pyrolyseprozess gestaltet werden, wie lassen sich die Eigenschaften des Endprodukts variieren, welche Verwendungsmöglichkeiten gibt es und wie stark kann das Klima tatsächlich vom Einsatz der Biokohle profitieren? Das brandaktuelle Kompendium „Biochar. A Regional Supply Chain Approach in View of Climate Change Mitigation“ (Cambridge University Press) liefert die Theorie und zahlreiche Praxisbeispiele aus Europa, Nordamerika, dem Nahen Osten und Südasien. Die ÖAW-Kommission für Interdisziplinäre Ökologische Studien lädt zur Präsentation des Bandes, der sich an Vertreter/innen aus Wissenschaft und Politik richtet.