Antike Münzen aus der Prägestätte Jerusalem bilden eine wichtige Primärquelle zur jüdischen Geschichte in der Zeit des Zweiten Tempels (6. Jhdt. v. Chr. – 70 n. Chr.). Das beginnt mit Funden aus der Periode, als Judäa Teil des achämenidischen Reichs war, und setzt sich fort bis zur Eroberung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. Im Lichte aktueller Forschungsergebnisse müssen nun aber frühere Deutungen revidiert werden, wie Donald T. Ariel bei einem Vortrag an der ÖAW berichtet.
Auf Einladung des Instituts für Kulturgeschichte der Antike der ÖAW präsentiert Ariel die neuen Erkenntnisse unter dem Titel „The Significance of the Coin Evidence from Judaea for Jewish History“. Der Numismatiker von der Israel Antiquity Authority präsentiert eine ikonographische Auswertung verschiedener Münztypen und thematisiert die sich wandelnde Haltung der Verwaltung – der Hohepriester, Könige und später der römischen Stadthalter – gegenüber dem alttestamentarischen Bilderverbot.