Alexander Bogner vom Institut für Technikfolgenabschätzung der ÖAW ist einer der drei Preisträger der „ÖAW-Preisfrage: Antworten auf…
Albanische Narrative

Dafür, dass Albanien nur einige Stunden von Venedig entfernt an der Adria liegt, wusste man in Europa lange Zeit recht wenig über kleine Land am Balkan. Reisende, Schriftsteller, Maler und Forscher prägten bis ins 19. Jahrhundert das Bild eines geheimnisvollen Außenpostens des Islam im Herzen Europas. Ein Bild, das sich – nicht zuletzt aufgrund der Isolationspolitik der Hoxhas Diktatur – noch lange hielt.
Olimpia Gargano, Vergleichende Literaturwissenschaftlerin an der Universität Nizza Sophia-Antipolis, hat sich mit diesen Bildern – den Typologien der Repräsentation – befasst. Dabei gab es durchaus außergewöhnliche Querverbindungen zu entdecken, wie etwa beim ersten epische Gedicht einer Frau in der europäischen Literatur: Es handelt vom albanischen Nationalhelden Gjergj Kastrioti Scanderbeg und stammt aus der Feder einer italienischen Autorin des 16. Jahrhunderts. Gargano stellt nun in der Reihe „Balkanforschung an der ÖAW“ des Instituts für die Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes der ÖAW in „On women, knights, weapons, love, and much more: Albanian narrative and figurative topics in the European culture of the 16th–19th centuries“ ihre Forschungsergebnisse vor.