Do, 14.11.2024 17:00

Sonnenstürme in Jahresringen erkennen

Timothy Jull, emeritierter Professor für Geowissenschaften und Physik an der University of Arizona, erläutert bei einer Lecture der Kommission für Geowissenschaften der ÖAW, wie historische Berichte über Sonnensturmphänomene und Jahresringanalysen zusammen als präzise Zeitmarker in der Archäologie dienen können.

Foto: NASA

Sonnenstürme erhöhen den Fluss kosmischer Strahlung zur Erde und sind beispielsweise für die Entstehung von Polarlichtern verantwortlich. Sehr starke Sonneaktivität schreibt sich sogar in die Jahresringe von Bäumen ein. Bei historisch dokumentierter starker Sonnenaktivität, wie etwa 1859 beim Carrington-Ereignis oder 774/775 n. Chr. beim Miyake Ereignis, erkennt man in den entsprechenden Baumringen extreme Spitzen des Kohlenstoffisotops C14.

Timothy Jull hat nun beide Informationsquellen kombiniert. Er zog alte Chroniken europäischer und asiatischer Zivilisationen, die seltsame atmosphärische Phänomene beschreiben, heran und verglich sie mit C14-Daten aus Jahresringen von Bäumen, die besonders starke Sonnenstürme "erlebt" haben. Der emeritierte Professor für Geowissenschaften und Physik an der University of Arizona und Experte für die Radiokarbonmethode, stellt seine Ergebnisse beim Vortrag “Can radiocarbon in tree rings tell us what is happening on the Sun?" - organisiert von der Kommission für Geowissenschaften der ÖAW - vor. Er zeigt, wie die "Spitzen" in der Radiokarbon-Aufzeichnung als präzise Zeitmarker dienen und einige archäologische Fragen mit einer Genauigkeit von etwa einem Jahr lösen können. Der Vortrag findet auf Englisch statt.

Einladung

Anmeldung erbeten

Informationen

 

Termin:
14. November 2024, 17:00 Uhr

Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften, Theatersaal
Sonnenfelsgasse 19
1010 Wien

Kontakt:
Dr. Viktor Bruckman
T: +43 1 51581-3200
Kommission für Geowissenschaften der ÖAW

 

MDMDFSS
1
2345678
9101112131415
1617181920 21 22
23 24 25 26 27 28 29
30 31 1 2 3 4 5