03.03.2022 | Krieg in der Ukraine

Emergency Call der ÖAW für Forschende aus der Ukraine startet

Wissenschaftler/innen aus der Ukraine können sich ab sofort für Forschungsaufenthalte in Österreich bewerben.

Mit Fortdauer des Krieges wird die Arbeit von ukrainischen Forscher/innen immer schwieriger. Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat daher als Zeichen der Solidarität und des Miteinanders eine Notfall-Maßnahme ergriffen, um Wissenschaftler/innen aus der Ukraine die Fortsetzung ihrer Forschungsarbeiten in Österreich zu ermöglichen.  

Hilfe für Forschende aus der Ukraine

Mit einem Ukraine-Emergency-Call im Rahmen des ÖAW-Mobilitätsprogramms „Joint Excellence in Science and Humanities“ (JESH) finanziert und organisiert Österreichs größte Einrichtung für außeruniversitäre Grundlagenforschung insgesamt mindestens 25 zusätzliche Forschungsaufenthalte an heimischen Forschungseinrichtungen. Die Auswahl eingereichter Projekte erfolgt nach einem beschleunigten Peer-Review-Verfahren. Fürs Erste werden für diese Maßnahmen rund 270.000 Euro von der ÖAW bereitgestellt. Bewerbungen für eine Aufnahme in das Programm können ab sofort eingereicht werden. 

„Unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Ukraine brauchen dringend Hilfe. Mit der Emergency Ausschreibung gibt die ÖAW ukrainischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihre vom Krieg bedrohte Forschungsarbeit in Österreich weiterzuführen – rasch und unbürokratisch“, erklärt Anton Zeilinger. „Wir möchten damit zugleich auch schon eine Perspektive für die Zeit nach dem Krieg geben. Denn wir wollen die Zusammengehörigkeit im Sinne der ‚Brain Circulation‘ zwischen der Ukraine und Österreich stärken, so dass wir in einer friedlichen Zukunft weiter gemeinsam mit unseren Partnern in der Ukraine forschen können“, so der ÖAW-Präsident.  

Schnell und unbürokratisch

Um ukrainischen Wissenschaftler/innen eine zügige und unbürokratische Fortsetzung ihrer Arbeiten in Österreich zu ermöglichen, werden im Emergency-Call einige der Rahmenbedingungen des Mobilitätsprogramms JESH an die gegenwärtige Situation angepasst. So richtet sich die Initiative der ÖAW explizit an ukrainische Wissenschaftler/innen aller Fachbereiche, die die Ukraine bereits verlassen haben oder noch verlassen werden.  

Bei einer erfolgreichen Aufnahme in das Mobilitätsprogramm wird ihnen die Durchführung ihres wissenschaftlichen Vorhabens für zunächst bis zu vier Monate an einer grundlagenorientierten Forschungseinrichtung in Österreich, sei es an der ÖAW, an einer öffentlichen Universität oder an einer anderen öffentlich finanzierten Forschungsinstitution, ermöglicht. Dort begleiten die Gastgeber anschließend auch die Durchführung der genehmigten Projekte als Mentor/innen. Für die Gewährleistung international üblicher Standards sorgt eine eigens eingerichtete Expert/innen-Jury, bestehend aus Mitgliedern der ÖAW.


Auf einen Blick

Weitere Informationen zum Emergency Call