
Heute sind die Kirchenväter wie etwa Augustinus, Leo Magnus oder Gregor der Große weniger wegen ihrer Predigten, als vielmehr als Autoren grundlegender theologischer Schriften, bekannt. Ihre Predigten aber wurden im Mittelalter sehr geschätzt. Sie wurden u.a. als Manuskriptsammlungen verbreitet, die – je nach Bedarf – umorganisiert, umgeschrieben und als Inspiration für neue Texte genützt wurden. Diese dynamische Überlieferungstradition war von der Forschung bislang stiefmütterlich behandelt worden.
Nun widmet sich ein ERC Projekt („PASSIM“) diesem Quellenschatz. Wissenschaftler/innen am Institut für Mittelalterforschung der ÖAW richten einen Workshop zum Thema „Databases of Medieval Artefacts and Manuscrips. Patristic Sermons“ aus. Am Vorabend des Workshops gibt Shari Boodts, Principal Investigator in diesem Projekt, bei einem Vortrag zum Thema „Patristic Sermons in the Middle Ages“ Einblick in die laufende Forschungsarbeit. Die Mittelalterforscherin von der Radboud Univeristy (NL) erklärt, wie die Manuskripte in ein digitales Netzwerk überführt werden, das es ermöglicht, den Kontext der Predigtsammlungen besser zu verstehen.
Informationen
Termin:
27. Februar 2020, 17:00 Uhr
Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Hollandstraße 11–13, 1. Stock
1020 Wien
Kontakt:
Dr. Katrin Janz-Wenig, MA
T: +43 1 51581-7253
Institut für Mittelalterforschung der ÖAW