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Wissenschaftsjahr 2024

Künstliche Intelligenz, Axolotl, Mammutknochen und Forschung für alle

30.12.2024

2024 erblickte AITHYRA das Licht der Welt: Die ÖAW gründete das erste Forschungsinstitut in Österreich, das KI und Biomedizin verbindet. Doch auch darüber hinaus hatte das vergangene Jahr einiges an Highlights aus der Wissenschaft zu bieten - von Mammutknochen über Axolotl bis zu neuen Initiativen, die Wissenschaft für alle erlebbar machen. Ein Rückblick auf das Wissenschaftsjahr 2024.

Fotoaufnahme eines Axolotls vor schwarzem Hintergrund.
Ein Axolotl
© IMBA/IMP Graphics

AITHYRA is born

Die ÖAW hat ihren Schwerpunkt in den Life Sciences 2024 weiter ausgebaut. Nach der Gründung des Cori-Instituts in Graz vor zwei Jahren konnte nun mit einer Förderung in Höhe von 150 Millionen Euro der gemeinnützigen Boehringer Ingelheim Stiftung ein Institut für Künstliche Intelligenz (KI) in der Biomedizin in Wien aus der Taufe gehoben werden. Ziel des neuen ÖAW-Instituts ist, dass die mithilfe der KI gewonnenen Erkenntnisse wesentlich zur Förderung der menschlichen Gesundheit beitragen. Für die Leitung von AITHYRA konnte Michael Bronstein, DeepMind Professor an der Universität Oxford, als Gründungsdirektor gewonnen werden. 

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Wie Menschen die Digitalisierung bewerten

Apropos Künstliche Intelligenz: Eine neue Studie von elf Wissenschaftsakademien, geleitet von der ÖAW, hat beleuchtet, wie die Digitalisierung weltweit wahrgenommen wird. Digitale Technologien halten sich zwar bekanntlich nicht an Ländergrenzen, aber: Wie die Menschen ihnen begegnen, hängt stark von Region und Kultur ab. Das Forschungsprojekt, das im Rahmen der ÖAW-Plattform AGIDE (Academies for Global Innovation and Digital Ethics) durchgeführt wurde, hat daher untersucht, welche Narrative – also gesellschaftsweiten Erzählungen – die Sichtweise auf digitale Technologien beeinflussen. Die Ergebnisse sind in einem Sammelband im Verlag der ÖAW erschienen.

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Mammuts im Weinkeller

Von der Digitalisierung in die Steinzeit: Mammuts waren riesige elefantenähnliche Tiere, die in einem Zeitraum von 5,7 Mio. Jahren bis etwa 4.000 Jahre vor unserer Zeit die Erde bevölkerten. Archäologe:innen der ÖAW konnten nun zahlreiche Knochen dieser Giganten der Eiszeit in Niederösterreich entdecken, und zwar in einem Weinkeller. Dort wurden die vermutlich 30.000 und 40.000 Jahre alten Überreste bei Umbauarbeiten zutage gefördert. Die Forschenden gehen von einer „bedeutenden Knochenlage“ aus, die Überreste von mindestens drei verschiedenen Mammuts enthält. Der Sensationsfund machte weltweit Schlagzeilen.

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Elly Tanaka und das Axolotl

Während Mammuts längst ausgestorben sind, bleiben Axolotl wahre Überlebenskünstler. Die kleinen, zu den Lurchen gehörenden Tiere haben nämlich eine einzigartige Eigenschaft: Sie können ganze Gliedmaßen nach Verlust wieder nachwachsen lassen. Das macht den Axolotl zu einem wichtigen Modellorganismus für die Grundlagenforschung – und für Elly Tanaka. Die US-amerikanische Biochemikerin will am Beispiel des Axolotl herausfinden, wie die Regeneration von komplexen Körperstrukturen gelingen kann. Das tut sie seit 2024 als neue Direktorin des IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie der ÖAW. Zuvor war sie am benachbarten IMP – Institut für Molekulare Pathologie als Gruppenleiterin tätig. Mit ihr sind nun auch tausende Axolotol ans IMBA umgezogen und stellen eine große Hoffnung für die Regenerationsmedizin dar.

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Quantenverschränkung versus Schwerelosigkeit: 1:0

Dass die Verschränkung von Quanten auf der Erde möglich ist, haben zahlreiche Experimente - unter anderem von ÖAW-Forscher und Nobelpreisträger Anton Zeilinger - bewiesen. Doch wie sieht es bei Schwerelosigkeit aus? Das konnten Quantenphysiker der ÖAW und der TU Wien nun bei einem Flug mit der Europäischen Weltraumagentur (ESA) erfolgreich klären. Ihr Quantensystem war so robust gebaut, dass selbst wechselnde Gravitation und Vibrationen während des Fluges keine Auswirkungen auf die Quantenverschränkung hatten. Die Ergebnisse sind ein wichtiger Ausgangspunkt für zukünftige Experimente an der Schnittstelle zwischen Quantenphysik und Allgemeiner Relativitätstheorie.

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Wissenschaft für alle

Entdecken, diskutieren, experimentieren – und Spaß haben: Auch 2024 lockte die Lange Nacht der Forschung wieder zahlreiche Menschen an die ÖAW. Rund 3.000 Besucher:innen kamen an den Campus Akademie in der Wiener Innenstadt zu Mitmach-Stationen und Science Shows. Doch nicht nur bei der Langen Nacht konnte man Forschung aus nächster Nähe erleben. 2024 startete die ÖAW auch FÄKT - ein innovatives Vermittlungsprogramm für junge Menschen auf den Social Media-Kanälen YouTube, Instagram und TikTok. Und auch für die Zukunft der Wissenschaftsvermittlung setzte die Akademie gemeinsam mit der Universität Wien und der TU Wien 2024 einen wichtigen Meilenstein: In der Aula der Wissenschaften entsteht bis 2027 Österreichs größtes Science Communication Center.

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Auf einen Blick

Alle News des Jahres aus der Welt der Wissenschaft an der ÖAW sind hier zu finden:

Nachrichten aus der ÖAW