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Die vielen Gründe der Maya, Gräber zu öffnen

In der Zeit zwischen 400 v. Chr. und 900 n. Chr. öffneten die Maya häufig die Gräber ihrer Verstorbenen. Dieses Verhalten wurde in der Vergangenheit auf unterschiedliche Phänomene wie Grabraub, Grabschändung und Wiederverwendung von Grabstätten zurückgeführt. Dank bioarchäologischer Analysen und Fortschritten bei der Entzifferung der Maya-Schrift werden heute auch mehrstufige Bestattungsriten, Ahnenkult und politisch motivierte Tote-Körper-Politik in die Überlegungen miteinbezogen.
Estella Weiss-Krejci vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien gibt in einem Vortrag der Reihe „Neue Bioarchäologische Forschungen“ des Österreichischen Archäologischen Instituts der ÖAW einen Einblick in das Thema „Graböffnung und Grabstörung in der Maya-Kultur“ und präsentiert den aktuellen Stand der Forschung. Weiss-Krejci beschäftigt sich seit Langem mit dem Umgang von Gesellschaften von der Steinzeit bis in die Moderne mit den Überresten lange Verstorbener – wie sie sich beispielsweise deren kultureller oder sozialer Macht bedienten, um eigene Ziele durchzusetzen. Estella Weiss-Krejci hält übrigens im Rahmenprogramm zur Maya-Ausstellung im MAMUZ Museum Mistelbach im Herbst einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Wasser, Grab und Unterwelt: Reservoire, Bestattungsriten und Jenseitsvorstellungen der klassischen Mayakultur“.