Sozial integrative Gestaltung der Informationsgesellschaft

Das Forschungsvorhaben untersuchte Politikansätze und Telematikprojekte, die einen Beitrag zu einer sozial integrativen Gestaltung des Übergangs in eine Informationsgesellschaft leisten können, um der drohenden Verstärkung gesellschaftlicher Segmentation aufgrund ungleicher Chancen beim Zugang sowie der Nutzung neuer Medien, Dienste und Informationsquellen gegenzusteuern.

Aus der Analyse eines breiten Spektrums von Telematikprojekten im internationalen wie nationalen Raum und der Entwicklung der Universaldienstpolitik (EU, USA, Österreich) wurden Politikvorschläge für Österreich auf drei Interventionsebenen entwickelt:

  1. In der Universaldienstpolitik sollten vorhandene Interpretationsspielräume zur Erweiterung der Universaldienste offensiv genutzt, deren finanzielle Absicherung über einen Universaldienstfonds überlegt und kurzfristig Einzelmaßnahmen wie z.B. die Errichtung öffentlicher (Online)-Zugangsmöglichkeiten zu elektronischen Informationsdiensten getroffen werden – unter Einbeziehung der Finanzierungsoption als besondere Versorgungsaufgaben.
  2. Im Bereich der Projektförderung der Telematikpolitik sollten neben der Sicherstellung von Infrastukturfunktionen (z. B. laufend aktualisierte Informationsbasis, Verstärkung von Koordination und Kooperation, Evaluation und Qualitätskontrolle) verschiedene Projektlinien zur Förderung spezieller Risikogruppen (ältere Menschen, Behinderte, Frauen, ethnische Minderheiten, Arbeitslose, Personen mit geringem Einkommen, Bewohner peripherer Regionen und soziale Randgruppen) eingerichtet werden.
  3. An politischen und gesetzlichen Begleitmaßnahmen stehen unter anderem infrastruktur-, bildungs-, sozial- und sicherheitsbezogene Maßnahmen im Vordergrund. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr finanziert und in Kooperation mit der Vereinigung regionaler Telematik-Initiativen in Österreich (APTA – Austrian Platform for Telematics Applications) durchgeführt.

Laufzeit

01/1997 - 12/1998

Kontaktpersonen

  • Georg Aichholzer