Orientwissen und Interaktion

Das Wissen über den Orient ist in Europa unzureichend und durch Einseitigkeit beschränkt: unzureichend, da das Orientbild von nur wenigen westlichen Kolonialmächten wesentlich geformt ist; und einseitig, weil darin historische Wechselbeziehungen ignoriert und auf von machtpolitischen Interessen geleitete Bilder vom so genannten Anderen reduziert wurden.

Dieses Projekt untersucht das Wissen vom Orient auf neuartige Weise. Die Veränderung der Perspektive von der durch den Imperialismus beschränkten, verarmten Sicht auf den Orient auf globale Interaktionen, Austausch und wechselseitige Beziehungen erweitert den Gegenstand der Untersuchung. Dieser umfasst nun sowohl kriegerische Auseinandersetzungen und Belagerungen als auch friedlichen Austausch von Personen, Ideen und Gütern. Mit diesem Perspektivenwechsel tritt eine bislang weitgehend verdeckte relational history zutage, deren Rekonstruktion das zentrale Ziel dieses Projekts ist.

Projektleitung:
Johann Heiss (ISA), Johannes Feichtinger (IKT)

Kooperationen:
Kooperation zwischen IKT und ISA, Koordination eines Forschungsnetzwerks in Verbindung mit der Arbeitsgruppe "Geschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1847-2022"

Projektlaufzeit:
1.1.2020-31.12.2023

Finanzierung:
ÖAW, Stadt Wien (MA 7)