Asiatische Medizinen wie z.B. TCM, Ayurveda, oder Sowa Rigpa (Tibetische Medizin) spielen eine immer wichtigere kulturelle, gesellschaftliche, politische, und gesundheitliche Rolle, nicht nur in Asien sondern zunehmend auch global. Obwohl diese Entwicklung asiatischen Medizinen gerade aus sozialanthropologischer Sicht eine nie dagewesene Relevanz verleiht, trägt der gegenwärtige Forschungsstand dem kaum Rechnung. Mit wenigen Ausnahmen werden asiatische Medizinen nach wie vor als Ausdruck „traditioneller Kultur“ verstanden.

Dieses Projekt untersucht mittels rezenter sozialanthropologischer Theorieansätze und interdisziplinärer Methoden Sowa Rigpa und asiatische Medizinen als das, was sie mittlerweile sind: moderne, dynamische Industrien, die auf neuartige Weise Kapitalismus und Kultur, Wissenschaft und Religion, Innovation und Tradition, Globalisierung und Nationalismus verbinden.

Ziel dieses Projektes ist es, ein neues Verständnis von Sowa Rigpa und sogenannter „traditioneller“ asiatischer Medizin als pharmazeutische Assemblagen im Kontext von lokalen Gesellschaften, einem aufstrebenden Asien, und Global Health zu entwickeln. Gleichzeitig stellt der Fokus auf asiatische Medizinindustrien eine wertvolle Perspektive auf weitreichende sozioökonomische Transformationen in Asien dar, und leistet dadurch einen Beitrag zur Sozialanthropologie und rezenten Geschichte tibetisch-buddhistischer Regionen Innerasiens.

Projektleitung:
Stephan Kloos

Projektmitarbeiter:
Calum Blaikie (freie Mitarbeit)

Projektlaufzeit:
01.04.2019 -

Finanzierung:
Erstmittel, Drittmittelaquise ist vorgesehen