Die taiwanesische Intellektuelle Lung Ying-tai gibt bei einer Veranstaltung an der ÖAW einen Einblick ins taiwanesische Leben, das…
Träume und Erkenntnisgewinn islamischer Modernisten

Im 20. Jahrhundert hat sich die muslimische Welt intensiv mit der Moderne und unterschiedlichen modernistischen Strömungen auseinandergesetzt. Gemeinhin werden islamische Modernisten als westlich beeinflusst angesehen: Sie erzwängen rationale Kohärenz und tolerierten keine Mehrdeutigkeiten.
Die Islamwissenschaftlerin Verena Hanna Meyer setzt sich in ihrem Vortrag „Just a dream: Ambiguity, materiality, and modernist epistemologies in Islamic Java“ im Rahmen einer ISA International Guest Lecture an der ÖAW kritisch mit der Vorstellung von Intoleranz gegenüber Ambiguität auseinander und stützt sich dabei auf eine ethnografische Feldforschung unter islamischen Modernisten in Zentraljava, Indonesien. Dabei geht es ihr um Paradoxien rund um deren Träume: Als nicht messbare, mehrdimensionale Erkenntnisquelle werden Träume auch von islamischen Modernisten genutzt, obwohl sie Mehrdeutigkeiten gegenüber eine kritische Haltung einnehmen. Verena Hanna Meyer forscht an der MF Norwegian School of Theology, Religion and Society mit einem Schwerpunkt auf den Islam in der malaiisch-indonesischen Welt. Aktuell untersucht sie die Konstruktion islamischer Identitäten in Indonesien und deren Verortung in transnationalen intellektuellen Netzwerken, Populärkultur und der Wissenspolitik des postkolonialen Indonesiens.