Florian Krammer referiert bei der nächsten Hans Tuppy-Lecture über medizinische Erfolge bei der Erforschung des Influenza-Virus.…
Sternenlos durch die Nacht
Innerhalb weniger Generationen haben sich die Nachtlandschaften so stark verändert, dass die meisten Kinder in Europa den Sternenhimmel, der ihr moralisches und kulturelles Erbe ist, nie erlebt haben. Zudem greift künstliches Licht dramatisch in den Lebensrhythmus einer riesigen Anzahl von Lebewesen ein, die sich speziell an die Nacht angepasst haben.
Christopher Kyba, Geograf an der Ruhr-Universität Bochum, beleuchtet dieses Thema in einer öffentlichen IIASA-ÖAW-Lecture zum Thema "Sternenlos durch die Nacht". Der Vortrag vereinigt Erkenntnisse aus Astronomie, Biologie, Ökologie, Physiologie und Vision Science. Zusammengenommen zeigen sie, dass die Art und Weise, wie derzeit Städte beleuchtet werden, bereits enormen Schaden angerichtet hat. Christopher Kyba zeigt aber auch Auswege aus der Lichtverschmutzung auf: Denn im Gegensatz zu anderen Umweltverschmutzungen ist Licht nicht aus technischen, sondern aus sozialen Gründen schwer zu kontrollieren. Die jüngsten technologischen Fortschritte könnten es ermöglichen - mutige Entscheidungen vorausgesetzt - auch über beleuchteten Städten den Sternenhimmel zu sehen.
Christopher Kyba ist auf Einladung des ÖAW-IIASA-Rats in Wien. Diesen Rat hat die ÖAW zur Koordinierung der Agenden eingerichtet, da sie Österreich als nationale Mitgliedsorganisation des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) vertritt.