Die römische Stadt Ovilava - heute Wels in Oberösterreich - war an der Kreuzung zweier bedeutender Fernstraßen eines der wichtigsten Handels-, Kultur- und Verwaltungszentren der Provinz Noricum. Gegründet im 1. Jahrhundert n. Chr. blieb Ovilava bis zu ihrem Untergang Ende des 5. Jahrhunderts eine Zivilstadt, deren Bevölkerung in den Nekropolen vor den Stadttoren bestattet wurde. Heute liegen die meisten Bereiche dieser Bestattungsareale in der dicht bebauten Stadt Wels und sind daher einer systematischen Freilegung nicht zugänglich.
Sylvia Kirchengast und Dominik Hagmann von der Universität Wien stellen nun die Ergebnisse aus Rettungsgrabungen zwischen 2004 und 2010 vor, bei denen insgesamt 135 Körpergräber und 292 Brandgräber im Gräberfeld Ost freigelegt wurden. In einem hybriden Vortrag zum Thema "Die Toten von Ovilava - ein römerzeitliches Gräberfeld aus einer interdisziplinären Perspektive" stellen sie ihren interdisziplinären Forschungsansatz vor und diskutieren die auffällige Unterrepräsentanz weiblicher Individuen im Gräberfeld dieser Zivilstadt.
Der Vortrag ist Teil der Reihe "Neue Bioarchäologische Forschungen", zu der das Österreichische Archäologische Institut der ÖAW und die Bioarchäologische Gesellschaft einladen.
Informationen
Termin:
14. Jänner 2025, 18:30 Uhr
Ort:
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Postsparkasse, 5. Stock, Seminarraum
Georg-Coch-Platz 2
1010 Wien
Kontakt:
Mag. Anna Maria Borowska, MSc
T: +43 1 51581-3483
Österreichisches Archäologisches Institut der ÖAW