Aleksandar Jakir von der Universität Split stellt in der Vortragsreihe "Balkanforschung an der ÖAW" ein Projekt der Kroatischen…
Der griechische Aufstand von 1821 zwischen Verfassungsrevolte und Religionskrieg
Der griechische Aufstand von 1821 war ein politischer Emanzipationskampf, der sich bereits im ersten Kriegsjahr an demokratischen Verfassungsbewegungen orientierte, welche sich damals im westlichen Mittelmeerraum formierten. Gleichzeitig war er in der Wahrnehmung der beteiligten Akteure aber auch ein Religionskrieg der orthodoxen Christen des Osmanischen Reiches gegen ihre muslimischen Herrscher. Die politische Selbstlegitimierung des Aufstands erfolgte sowohl unter Hinweis auf seinen säkular-konstitutionellen als auch auf seinen religiösen Charakter. In diesem Spannungsfeld wurden im weiteren Verlauf des Krieges Staatsbürgerschafts- und nationale Identitätskonzepte artikuliert.
Ioannis Zelepos, Historiker und Neogräzist in München, nimmt diesen, von zahlreichen Widersprüchen begleiteten Prozess bei einem Vortrag der Reihe „Balkanforschung an der ÖAW“ in den Blick. Anhand ausgewählter Quellenbeispiele wird er die Wirkungen des Aufstands über die griechische Staatsgründung hinaus belegen. Der Vortrag „Der griechische Aufstand von 1821 zwischen Verfassungsrevolte und Religionskrieg“ findet auf Einladung der ÖAW und der Universität Wien – diesmal am Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien – statt.