Vor etwa 4000 Jahren war in Europa eine Zeit technologischer und sozialer Erneuerung. Davon zeugen zahlreiche Bestattungsplätze. Von jenen, die seit etwa den 1970er Jahren neu gegraben wurden, hat Ken Massy von der Ludwig-Maximilians-Universität München nun eine Gesamtaufnahme erstellt. Die Analyse und Kontextualisierung aller frühbronzezeitlichen Gräber in Südbayern hat zu einem umfassenden Verständnis der Kultur jener Zeit geführt und Einblicke in die Totenbehandlung und Bestattungspraktiken gegeben.
Ken Massy kommt auf Einladung des Instituts für Orientalische und Europäische Archäologie (OREA) nach Wien und stellt die Ergebnisse und Schlussfolgerungen seiner Forschungen in einem Vortrag zum Thema „Zwischen Uniformität und Individualität“ vor. Die nun in einer Gesamtschau überblickbaren Bestattungsplätze haben es möglich gemacht, zeittypische Phänomene wie beispielsweise Grabmanipulationen und Beigabensitten neu zu bewerten, beziehungsweise zwischen Norm und Indivualität besser zu unterscheiden.